30.05.2018 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Befragt wurden sowohl Betriebe, die schon geflüchtete Menschen ausbildeten, als auch solche, die hier noch keine Erfahrungen gesammelt hatten. Im Ergebnis zeigt sich, dass alle Ausbildungsbetriebe die Unterstützungsmaßnahmen überwiegend für geeignet halten. Dies gilt verstärkt für Betriebe, die bereits selbst Geflüchtete ausbilden.
Die BIBB-Analyse, die auf einer Auswertung des Ausbildungsjahres 2016/2017 beruht, zeigt, dass zum damaligen Zeitpunkt der Anteil von Betrieben mit Geflüchteten unter den Auszubildenden in den Bereichen „Persönliche Dienstleistungen“ – zum Beispiel Verkehrsdienste, Gastronomie und Wäscherei – mit 8,9 % sowie „Öffentlicher Dienst und Erziehung“ mit 4,0 % am höchsten war. Die meisten befragten Ausbildungsbetriebe bildeten eine Person mit Fluchthintergrund aus (75,6 %). Dies gilt insbesondere für kleinere und größere Betriebe. Nur in Betrieben mit 20 bis 99 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren es ein bis zwei Geflüchtete (Durchschnittswert 1,5) pro Betrieb.
Insgesamt gaben zum Befragungszeitpunkt 2,7 % der Betriebe, die nach Berufsbildungsgesetz (BBiG) und Handwerksordnung (HwO) ausbilden, an, dass unter ihren Auszubildenden mindestens eine Person mit Fluchthintergrund ist. Das entspricht hochgerechnet einer Zahl von rund 12.000 Betrieben.
Von fast allen Betrieben mit Geflüchteten unter den Auszubildenden wurde in der Befragung Unterstützungsbedarf gesehen. Sie erachteten insbesondere solche Unterstützungsmaßnahmen als geeignet, die Grundvoraussetzungen für die Ausbildung sicherstellen: So sahen fast 95 % berufsvorbereitende Maßnahmen wie Einstiegsqualifizierungen oder Berufseinstiegsbegleitungen als hilfreich an. Ähnlich viele wünschten sich Unterstützung bei Rechtsfragen. Unterstützung bei der Vermittlung von geeigneten Geflüchteten hielten 85,6 % für sinnvoll. Auch finanzielle Unterstützungen, zum Beispiel Berufsausbildungsbeihilfen sowie Unterstützungen während der Ausbildung – wie ein externes Ausbildungsmanagement – fanden rund drei Viertel hilfreich, ebenso Maßnahmen, die das Zusammenspiel von Geflüchteten und Betrieb unterstützen, zum Beispiel ausbildungsbegleitende Hilfen der Agentur für Arbeit oder assistierte Ausbildungen.
Die Ergebnisse der BIBB-Untersuchung korrespondieren mit denen der Ende 2016 – aus anderem Blickwinkel – durchgeführten Befragung von Ausbildungsbewerberinnen und -bewerbern mit Fluchthintergrund im Rahmen der von Bundesagentur für Arbeit (BA) und BIBB durchgeführten BA/BIBB-Migrationsstudie 2016 und weiteren BIBB-Analysen.
Weitere Informationen zum Thema Geflüchtete und Berufsbildung finden Sie im BIBB-Datenreport 2018 sowie auf den entsprechenden BIBB-Themenseiten.
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