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BER nach der Imtech-Insolvenz

13.08.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Baudienst.

Keine weiteren Verzögerungen? Geschäftsbetrieb wird mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters fortgeführt

Berlin (ots) - Die Imtech Deutschland GmbH & Co. KG wird auch nach ihrem Insolvenzantrag vom 6. August 2015 ihre Arbeiten am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) wie geplant fortsetzen. Dies geschieht mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters Peter-Alexander Borchardt, Sanierungsexperte der Hamburger Kanzlei Reimer Rechtsanwälte.

Die Mitarbeiter sämtlicher Gewerke sowie die Subunternehmer haben zugesagt, den Flughafenbau bis auf weiteres unverändert fortzuführen. "Ich werte das als großen und konstruktiven Vertrauensvorschuss in den Fortbestand von Imtech Deutschland", sagt Borchardt. Mit den zu erbringenden Leistungen liegt Imtech derzeit voll im Zeitplan der vom BER vorgegebenen Meilensteine.

Ziel des vorläufigen Insolvenzverfahrens ist nun, den Geschäftsbetrieb von Imtech Deutschland fortzuführen, die aktuellen Projekte auf ihre Fortführungsmöglichkeit zu überprüfen und damit möglichst viele der derzeit rund 4.000 Arbeitsplätze zu erhalten.

"Wir werten gerade mit einem Team von insgesamt rund 70 Spezialisten große Datenmengen aus. Schon in wenigen Tagen werden wir ein genaueres Bild zur wirtschaftlichen Gesamtsituation der Imtech Deutschland haben", so Borchardt.

 

Sind damit die Sorgen zunächst vom Tisch? Nach Bekanntwerden der Insolvenz sagte der Vorsitzende des BER-Untersuchungsausschusses, Martin Delius (Piraten), vergangene Woche im rbb-Inforadio, die Insolvenz gefährde den Zeit- und Kostenplan am BER. Der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg warf er Versäumnisse vor: "Anfang des Jahres hätte man die Abhängigkeiten des Projektes von der Firma Imtech, die ja unter Korruptionsverdacht steht und stand, schon genau prüfen müssen. Dass man das jetzt macht angesichts einer Insolvenz, ist viel zu spät. Ich erwarte eigentlich, dass die Flughafengesellschaft schon einen Notfall-Plan in der Tasche hat. Wir alle müssen erfahren wie es um das Insolvenzverfahren genau steht, da muss ein guter Informationsfluss her und da erwarte ich, dass Herr Mühlenfeld auch die Öffentlichkeit darüber unterrichtet."

Jutta Matuschek (Die Linke), ebenfalls Mitglied im BER-Untersuchungsausschuss, schloss sich der Sorge um eine weitere Verschiebung des Eröffnungstermins an. Sie sagte dem rbb-Inforadio ebenfalls am Freitag: "Ich halte den Zeitplan inzwischen für akut gefährdet, und es ist sehr bedauerlich, wenn die Risiken durch die Insolvenz einer maßgeblichen Firma noch größer würden."

 

Quellen: Reimer Rechtsanwälte / Rundfunk Berlin-Brandenburg

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