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Bautrends 2013: neue massive Mehrfamilienhäuser, umweltfreundliche Sanierung

08.11.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: BauInfoConsult.

Die Eurokrise hat dem deutschen Bau bisher wenig anhaben können: Selbst Pessimisten rechnen für 2012 und 2013 mit einem Anstieg der Bauinvestitionen zwischen 2 und 3 Prozent.

Die zentralen Bautrends werden in der BauInfoConsult-Jahresanalyse 2012/2013 aufgezeigt, der aktuellen Branchenstudie zum Bausektor. Demnach schlägt die Stunde der Mehrfamilienhäuser im Neubau. Bei den Bauweisen dominiert der Massivbau weiterhin, doch nicht mehr so uneingeschränkt wie früher. Und in der Sanierung und Modernisierung bleibt die Entwicklung trotz schlechter Rahmenbedingungen nach wie vor positiv, nicht zuletzt aufgrund der wachsenden Bedeutung der Umweltaspekte.

BauInfoConsult erwartet u. a. aufgrund der Einschätzungen der 540 befragten Architekten, Bauunternehmer und SHK-Installateure zur Neubauentwicklung, dass 2012 der Genehmigungsanstieg im Mehrfamilienhausbau weiter stark anhält und sich auch 2013 fortsetzt, wenn auch etwas vermindert. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist dagegen 2013 nach einer flauen Phase wieder mit steigenden Genehmigungszahlen zu rechnen.

Die regionalen Wohnungsbautrends sind vor allem im Süden und Westen besonders positiv ausgeprägt. Im Nichtwohnungsneubau ist die Prognose ebenfalls günstig, auch wenn 2013 mit Stagnationserscheinungen zu rechnen ist. Die wichtigsten Ausnahmen sind der Industrie- und Handelsbau.

Die Krise macht noch am Bauzaun Halt ...

Alles in allem sind die hohen Erwartungen der von BauInfoConsult befragten Architekten, Verarbeiter und Händler für 2012 bislang alles andere als enttäuscht worden. Bei den Neubaugenehmigungszahlen im ersten Halbjahr hat sich das Wachstumstempo gegenüber 2011 zwar – wie erwartet - deutlich verlangsamt, aber dennoch leicht gesteigert. Auch beim baugewerblichen Umsatz im Bauhauptgewerbe ist das Ergebnis etwas besser als im ersten Halbjahr 2011.

Obwohl es an negativen Anzeichen nicht fehlt, bleibt der deutsche Baumarkt also stabil: Die Gefahren eines schrumpfenden Sanierungsmarktes haben sich bislang trotz der deutlichen Nachfragerückgänge bei den abgerufenen KfW-Fördergeldern und der Hinhalte-Taktik von Bundestag und Bundesrat bei diversen Gesetzesentwürfen nicht bestätigt. Die Diskussionen um die Kosten der Energiewende und die Kostendeckel für die Erneuerbaren scheinen die Nachfrage für Solaranlagen erst recht zu befeuern.

... doch Eurokrise und hohe Baupreise verlangsamen das Wachstum

Auch die Eurokrise dominiert bislang zwar die Schlagzeilen, aber noch nicht die Baustellen. Doch nach und nach sickern die bremsenden Effekte der Krise in die gut geölten Räder der Konjunkturlokomotive Bau: So ist das Verbraucher- und Unternehmervertrauen in die Konjunktur zwar nach wie vor vorhanden, aber labil: In Bezug auf die Konjunktur in naher Zukunft sind Verbraucher und Unternehmen zunehmend pessimistisch – dadurch wird die In-vestitionsbereitschaft gedämpft.

Nicht zuletzt darf man den Einfluss der permanent steigenden Baupreise nicht unterschätzen: Gerade in Bundesländern, in denen die durchschnittlich pro Projekt veranschlagten Quadratmeter veranschlagten Baupreise eher niedrig ausfielen, war 2011 die Genehmigungstätigkeit besonders rege – was sicher kein Zufall sein dürfte.

Sanierung und Modernisierung: positive Grundtendenz im Wohnungsbau, vor allem in der Region West

Bei Sanierungsarbeiten im Wohnungsbau zeichnet sich nach Auskunft der Unternehmen für 2012 eine positive Grundtendenz bei den befragten Akteuren ab, wobei die Entwicklung bei den Mehrfamilienhäuser etwas schleppender verläuft – diese Gebäudeart dürfte 2013 aber etwas nachlegen. Am größten ist die Sanierungszuversicht in Berlin und den westlichen, von Ballungsräumen geprägten Bundesländern.

Im Nichtwohnungsbau ist die Sanierungstendenz aus Sicht der Branchenakteure im Jahr 2012 noch eher verhalten, doch dürften 2013 vor allem der Landwirtschaftsbau sowie Handels- und Fabrikgebäude wieder leicht zulegen, wobei der Norden bei den letzten beiden Gebäudearten deutlich schwächelt.

Die wichtigsten Nachfragetrends bei der Wärmedämmung aus Sicht der Bauunternehmer sind umweltfreundliche Dämmstoffe und geringere Dämmstoffdicken – was beides ein mögliches Abklingen der Dominanz der Wärmedämmverbundsysteme ankündigt, die landläufig wegen der häufigen Verwendung von EPS im System ökologisch in Verruf geraten sind und von Gegnern gerne als dicke „Schießschartendämmsysteme“ geschmäht werden.

Bauweisentrends: Massivbauweise dominiert den Wohnungsbau, doch der Leichtbau ist im Kommen

Was die Bauweise betrifft, dominiert der Massivbau nach wie vor den Wohnungsbau. Vor allem im Norden gewinnt die Leichtbauweise jedoch an Boden, nicht zuletzt für Holzkonstruktionen zeichnet sich ein Trend ab. Wohngebäude in Fertigteilbauweise sind vor allem im Süden und Norden im Aufwind.

Im Nichtwohnungsbau sitzt die Leichtbauweise vor allem bei Handels- und Lagergebäuden sowie im Landwirtschaftsbau sicher im Sattel. Vor allem in Nord und Süd sind die Chancen für Nichtwohngebäude wie z. B. Büros oder Handelsgebäuden in Fertigteilbauweise am größten.

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