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Baugewerbe zur Reformkommission 'Bau von Großprojekten'

22.05.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Zentralverband Deutsches Baugewerbe.

Aus Anlass der jüngsten Sitzung der Reformkommission "Bau von Großprojekten" äußerte sich der Präsident des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe Hans-Hartwig Loewenstein. Die Erklärung im Wortlaut

Es ist gut, dass der Bundesverkehrsminister das Thema „Bau von Großprojekten“ wieder aufgenommen und auf die Agenda gesetzt hat. Vorausgeschickt: es ist auch heute selbstverständlich möglich, termin- und kostengerecht und mit hoher Qualität zu bauen, jedenfalls gehen offenbar gern zitierte Zweifel an der deutschen Ingenieurkunst völlig an der Sache vorbei.

Der Erfolg bedarf allerdings unverzichtbarer Voraussetzungen. Dazu gehört vor allem, dass der Bauherr sehr genau weiß, was er will, dieses detailliert planen lässt bevor er Kosten und Zeitrahmen schätzen lässt, bevor Bauleistungen ausgeschrieben und vergeben werden.

Im Mittelpunkt der heutigen Beratung steht das sog. Building Information Modeling, kurz BIM. Denn dieses Werkzeug wird die an Planung und Ausführung Beteiligten dazu zwingen den Bauablauf früher und präziser zu durchdenken.

Bevor das Werkzeug jedoch einsetzbar ist, müssen sämtliche Akteure, nämlich Bauherren, Planer, Bauhaupt- und Ausbaugewerbe, Zulieferer, Baustoffhersteller sowie unterstützende Dienstleister und Institutionen, dieses an einem Tisch gestalten, müssen bereits existierende Standards vereinheitlicht sowie Forschungslücken geschlossen werden. Angesichts der heutigen Komplexität der Planungs- und Bauprozesse sowie angesichts der hohen Zahl der Projektbeteiligten aus der Wertschöpfungskette Bau beteiligten Partner bedarf es eines zentralen Impulses, den wir von der Bundesregierung erwarten.

Und wie bei der Initiative Industrie 4.0 sind die Gründung eines baukonvergenten nationalen Kompetenzzentrums, der Aufbau einer Wissensplattform und die Erarbeitung einer integrierten Forschungsagenda notwendig. Und dies wird ohne ein Projektmanagement, das seinen Namen verdient, nicht gelingen.

Wir, die Verbände der Wertschöpfungskette Bau, sind jedenfalls bereit, an einer solchen nationalen Plattform aktiv mitzuarbeiten. Die Bundesregierung muss diese Plattform im Rahmen einer Innovationsinitiative Wertschöpfung Bau 4.0 unterstützen, kein anderer Akteur kommt dafür infrage.

Noch eines zum Schluss: BIM kann Bedeutendes zu Kosten- und Terminsicherheit beitragen, eine bessere Planungs- und Ausführungsqualität erreichen und umfassende Lebenszyklusplanungen ermöglichen. Aber: BIM alleine wird die Probleme mit großen – öffentlichen – Bauprojekten nicht lösen. Das muss allen Beteiligten klar sein.

 

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