07.04.2022 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: BauInfoConsult GmbH.
Da ist es kein Wunder, dass die Bauprofis auch davon ausgehen, dass bis 2027 vor allem ein Informationsmittel ihren Alltag noch mehr bestimmen wird – das Internet. Auch Social Media könnten in fünf Jahren den Berufsalltag am Bau noch wesentlich mehr prägen als aktuell. Allerdings gibt es auch ein althergebrachtes und offenbar besonders krisenfestes Informationsmedium, das ebenfalls weiter an Relevanz zulegen dürfte.
In der Untersuchung von BauInfoConsult wird zum mittlerweile sechsten Mal seit 2012 das Informationsverhalten professioneller Akteure am Bau untersucht. Dabei wurden erneut 600 Architekten, Bauunternehmen, Dachhandwerker sowie Maler-, Trockenbau- und SHK-Handwerksbetriebe zu ihren Informationsvorlieben und -gewohnheiten befragt. Unter anderem ging es dabei um die Erwartung, welche welche Informationsquellen in den kommenden drei bis fünf Jahren für sie wichtiger werden könnten.
Das Internet als wichtigste Informationsinstanz führt souverän die Erwartungen der Baubranche an – mit großem Abstand zu den übrigen Medien. Mehr als die Hälfte der Bauakteure geht davon aus bis 2027 noch stärker auf Informationen aus dem Internet zu setzen als ohnehin schon. Neben der Googlerecherche nehmen dabei logischerweise auch die wichtigsten Treffer bzw. dort gefundenen Quellen wie Internetseiten von Herstellern und Händlern deutlich an Bedeutung zu.
Digitale Informationen als wichtigster Anknüpfungspunkt mit den Kunden sollten also unbedingt weiter eine hohe Priorität für die Marketingkommunikationsabteilungen haben, schließlich dürften Internetinformationen bis 2027 nochmals unentbehrlicher für die Bauprofis werden.
Bemerkenswert innerhalb der Top 5-Informationsquellen mit Potenzial bis 2027 sind dennoch die dritt- bis fünftplatzierten Ränge. So rechnet fast jeder Sechste damit, dass auch soziale Netzwerke wie Whatsapp, Facebook, Instagram oder Xing in den nächsten fünf Jahren eine größere Rolle für das Informationsverhalten spielen werden.
Gerade vor der starken Präsenz von Messengerdiensten wie Whatsapp, und der wachsenden Bedeutung von Netzwerken zum Teilen von kommentierbarem visuellen Content wie Instagram (zwei Entwicklungen, die beide in der Studie vertieft dargestellt werden) erscheint diese Erwartung nur folgerichtig. Auch im Hinblick auf die Vergangenheit, schließlich haben die sozialen Netzwerke in der Baubranche laut unseren Erhebungen zur Kommunikation seit 2012 zwar keinen Siegeszug als wichtiges Informationsmedium, aber doch eine bemerkenswerte Ausbreitung und Verwendung im Berufsalltag hingelegt.
Aber auch der persönliche Kontakt gehört als wichtiger werdendes Medium in die Top 5 (wenn auch am unteren Ende): Gerade Beziehungen und persönlicher Austausch mit Kollegen, aber auch mit Händlern und dem Außendienst haben aus Sicht mehr als jedes zehnten Bauprofis weiter das Potenzial als Informationsquellen in den nächsten fünf Jahren noch wichtiger zu werden.
Das leuchtet besonders ein, wenn man sich nochmals vor Augen hält, für welche Arten von Informationen die Bauakteure persönliche Beziehungen zu Kollegen oder Lieferanten für besonders wichtig erachten: Dazu gehören, wie die Studie zeigt, Lieferbedingungen und Terminabsprachen genau wie aktuelle Preise, aber auch konkreter Erfahrungsaustausch zu (neuen) Produkten.
All diese Felder des Austauschs dürften in den folgenden Jahren wichtiger werden: So scheinen die Unsicherheiten bei den Lieferungen von Vorprodukten und Materialien ebenso wie die Tendenz zu rasant steigenden Preisen am Bau noch weitaus länger die Märkte zu prägen als man nach der ersten Welle der Preisanstiege bis Mitte 2021 noch erwartet hatte. Und die ebenfalls bevorstehende Umstellung der Baubranche zu nachhaltigeren Methoden und Produkten wird den persönlichen Austausch über neue, unbekannte Produkte und Wege des Bauens ebenfalls häufiger unentbehrlich machen.
Bild: Mohamed Hassan (Pixabay, Pixabay License)
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