04.10.2012 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: JOB AG.
Im dritten Quartal 2012 erreicht das Arbeitsklima in Deutschland den Jahreshöhepunkt. Die Berufstätigen fühlen sich mit durchschnittlich 7,5 Punkten überdurchschnittlich wohl an ihrem Arbeitsplatz (Skala von 1=sehr schlecht bis 10=sehr gut). Im ersten und zweiten Quartal lagen die Zufriedenheitswerte bei 7,4. Vor allem die Angabe des Höchstwerts 10 wurde zunehmend von den Berufstätigen gewählt. Das sind erste Ergebnisse des Arbeitsklima-Index‘ der JOB AG, Fulda. Interessant ist die Tatsache, dass weiche Arbeitsplatzfaktoren an Bedeutung gewinnen konnten. Während Aufgaben und Gehalt als Einflussfaktoren für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zurückgingen, nahmen Faktoren wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Entwicklungsmöglichkeiten und die Unternehmenskultur zu.
Der Arbeitsklima-Index ist eine repräsentative Umfrage der JOB AG zur Ermittlung der aktuellen Zufriedenheit deutscher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz. Die JOB AG, Spezialist im Personal Management für Unternehmen und Job Management für Bewerber, gehört zu den führenden Personaldienstleistungs-Unternehmen in Deutschland. Dazu lässt das Unternehmen einmal im Quartal mehr als 1.200 Berufstätige aus allen Regionen Deutschlands befragen. Dabei sank der Wert für das Wohlgefühl am Arbeitsplatz in den letzten fünf Jahren nie unter die 7,0-Marke, erreichte aber bisher auch nicht mehr den Spitzenwert von 7,7 aus dem Jahre 2008.
„Die 19. repräsentative Meinungsumfrage zeigt, dass die Stimmung unter den deutschen Berufstätigen wieder zunimmt“, kommentiert Stefan Polak, Vorstand der JOB AG, das Ergebnis. „Der aktuelle Wohlfühl-Faktor 7,5 nähert sich dem bisherigen Höchstwert von 7,7. Nicht die Aufgaben, das Gehalt und das Arbeitsklima sind dabei ausschlaggebend für das positive Klima, sondern die weichen Faktoren: Neben der Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielen die Persönlichkeit des Vorgesetzten, die individuellen Entwicklungsmöglichkeiten sowie die Unternehmenskultur in diesem Quartal wieder eine größere Rolle.
Mit überdurchschnittlich hohen Werten beendeten die Frauen (7,6) und Männer (7,4) das dritte Quartal 2012. Im ersten Quartal dieses Jahres lagen die weiblichen und männlichen Beschäftigten mit 7,4 auf einem Niveau. Das 2. Quartal 2012 zeigte erste Unterschiede: Während der Arbeitsklima-Index der Männer bei 7,4 stagnierte, sank er bei den Frauen leicht auf 7,3. Aktuell legen beide Gruppen zu – vor allem die Frauen verbuchen signifikante Zuwächse.
Weiterhin abweichend vom gesamtdeutschen Wert sind bei genauer Betrachtung die Einschätzungen der Ost- und West-Beschäftigten. Die Berufstätigen im Westen sind mit 7,6 weiterhin zufrieden (Q2: 7,5). Im Osten ging das Arbeitsklima – nach einer kurzen Erholung im zweiten Quartal – von 7,2 auf 6,9 deutlich zurück.
Überraschend aufwärts geht die Bewertung der jüngsten Berufstätigen im Alter von 14 bis 29 Jahre. Die bis dato recht kritische Gruppe legt deutlich von 7,5 auf 7,7 zu. Die über 60-Jährigen stellen erneut die zufriedensten Befragungsteilnehmer dar: Sie legen erneut zu und liegen bei 8,1 (Q2: 7,7). Mit 7,4 liegen die 40- bis 49-jährigen sowie die 50- bis 59-jährigen Berufstätigen in der Nähe des allgemeinen Durchschnittswerts (7,5). Lediglich die Berufstätigen im Alter von 30 bis 39 Jahre müssen einen leichten Rückgang aufweisen: Von 7,4 im zweiten Quartal auf aktuell 7,3.
Bisher waren Berufstätige mit Volks-, Haupt- und Mittelschulabschluss unzufriedener als die mit Mittlerer Reife (7,4) und Hochschulreife beziehungsweise Hochschulabschluss (7,6). Im dritten Quartal legte diese Befragungsgruppe von 7,2 auf 7,5 signifikant zu und liegt nun auf ähnlichem Zufriedenheitsniveau der anderen beiden Bildungs-Cluster.
Die Top-4 Items, die die Zufriedenheit am Arbeitsplatz am meisten beeinflussen, sind nach wie vor das Arbeitsklima (54%), die Aufgaben (47%), das Gehalt (43%) und mit etwas Abstand die Sicherheit des Arbeitsplatzes (27%). Seit fünf Jahren führt das Arbeitsklima die Liste der positiven Motivationsfaktoren an.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf legt von 12 auf 14 Prozent zu. Im ersten Quartal 2012 lag der Wert sogar bei 15 Prozent. Hier gibt es kaum Unterschiede zwischen Ost und West. Jedoch gewinnt dieser Faktor bei den Männern deutlich an Bedeutung, während der bei den Frauen stagniert – jedoch auf höherem Niveau.
Die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten stellen denjenigen Faktor dar, der sich am deutlichsten positiv entwickelte. Dieser Faktor stieg im dritten Quartal von 8 auf 14 Prozent. Dieser Anstieg ist sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern zu beobachten. Jedoch stagniert der Wert bei den ostdeutschen Berufstätigen, während er in Westdeutschland um ganze 6 Prozentpunkte ansteigt.
Das Ergebnis des JOB AG Arbeitsklima-Index‘ fällt im dritten Quartal 2012 recht positiv aus: Das Arbeitsklima erreicht in diesem Quartal erstmals den Jahreshöhepunkt. Die deutschen Berufstätigen fühlen sich mit durchschnittlich 7,5 Punkten überdurchschnittlich wohl an ihrem Arbeitsplatz. Im ersten und zweiten Quartal lagen die Zufriedenheitswerte bei 7,4. Lediglich die Zufriedenheitswerte in Ostdeutschland sind rückläufig. Ein zentrales Ergebnis der repräsentativen Untersuchung ist, dass weiche Arbeitsplatzfaktoren an Bedeutung gewinnen konnten. Während Aufgaben und Gehalt als Einflussfaktoren für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zurückgingen, nahmen Faktoren wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Entwicklungsmöglichkeiten und die Unternehmenskultur zu.
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