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Wohnraum aus dem Plotter

29.04.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: 3M Deutschland GmbH.

In Bayern steht erstes Haus aus dem 3D-Drucker

Dreidimensionales Drucken - das ist ein Trend, der inzwischen zahlreiche Lebensbereiche erobert hat. Schmuck, Maschinenteile, Designobjekte: Vieles wird bereits in sogenannten additiven Produktionsverfahren hergestellt. Aber ein Haus aus dem Drucker? Wohnraum aus dem Plotter ist eine Vision, die Wirklichkeit geworden ist. Das FutureLAB of Architecture hat das Rennen um das erste Haus direkt aus dem 3D-Drucker bereits Ende des letzten Jahres für sich entschieden und forscht jetzt an einer Weiterentwicklung dieser Technologie.

Die neue Akademie des Jüdischen Museums Berlin
Im Schichtbauverfahren entstanden die beiden Haushälften in insgesamt 60 Stunden aus Sand und einem Bindemittel.
Bild: obs/3M Deutschland GmbH/Florian Holzherr

Gedruckt wurde das Haus im Dezember letzten Jahres von der Firma Voxeljet aus Friedberg bei Augsburg. Idee und Entwurf für das Mikro-Appartement stammen von Professor Peter Ebner, Leiter des FutureLAB of Architecture und seinem Team von Studenten aus unterschiedlichen Disziplinen. Aktuell wird, gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut, an der nächsten Stufe geforscht: dem Einsatz mobiler Drucksysteme, die größere 3D-Drucke ermöglichen. Zudem wird geprüft, ob der Druck mit Zement möglich ist.

Vollständig durchdachte Wohneinheit

Obgleich man kein Haus in gewohnten Dimensionen erwarten darf, sondern eher einen auf das Nötigste reduzierten Wohnraum mit wenigen Quadratmeter Fläche und einer Höhe von rund drei Metern, stellt das Objekt eine konzeptionell vollständig durchdachte Einheit dar: Küche, Toilette, Bett, Regal - alles wird in einem einzigen Druckvorgang Schicht für Schicht aufgebaut.

Haustechnik gleich mitgedruckt

Das futureLAB of Architecture beschäftigte sich nicht nur mit der Frage, wie ein Haus gedruckt werden kann, sondern auch mit der Bedeutung dieser neuen Technologie für die gesamte Bauindustrie. So wurde beispielsweise der Einsatz innovativer Vakuumisolierungen untersucht und die Integration der Haustechnik in Wände, Böden und Decken umgesetzt. Selbst Wasser- und Elektroleitungen wurden mitgedruckt.

Produktion im Schichtbauverfahren Im Schichtbauverfahren entstanden die beiden Haushälften in insgesamt 60 Stunden aus Sand und einem Bindemittel. Die Objekte wiegen jeweils etwa zwei Tonnen. Die Druckkosten für das Mikro-Appartement liegen bei rund 60.000 Euro.

 

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