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Wirre Büro-Architektur macht Kreativität zunichte

18.07.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: pressetext.redaktion.

Mehr Rückzugsräume und Eingehen auf Bedürfnisse gefordert

(pte) Wenn sich Architekten und Designer in der Bürowelt austoben, bleibt häufig die individuelle Note auf der Strecke - mit Folgen für Kreativität und Produktivität von Arbeitnehmern. Denn aseptische Arbeitsplätze, die kaum mehr Raum für persönliche Vorlieben lassen, sind in den meisten Fällen alles andere als zuträglich. "Denkt immer an die Menschen! Das muss man heute mehr denn je allen zurufen, die Büros planen und einrichten", fordert Dominic Giesel, Sprecher der Initiative Wohlfühlarbeit gegenüber pressetext.

Gut gemeint, schlecht gemacht

Denn aller futuristischen Konzeptionen zum Trotz: Ruhe, Entspannung, gesunde Atemluft, Wohlbefinden und der Schutz der Gesundheit sind Grundbedürfnisse, die befriedigt werden müssen. "Design und Funktionalität sind bedeutungsloses Beiwerk, wenn Architekten ihre Hausaufgaben nicht machen. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht", sagt Giesel. Das gelte für Raumgestaltung, Lärmpegel, Luftqualität, Beleuchtung, Büromöbel, individuelle Gestaltung des Arbeitsplatzes sowie Bepflanzung.

In der Regel achten Bauherren und Architekten wenig auf Kriterien, die für Büro-Mitarbeiter wichtig sind. Dabei müsste man schon bei der Planung entsprechende Expertisen einholen und in das Baukonzept integrieren, statt nachträglich mühsam Schwachstellen zu beseitigen: "Die Architekten legen sehr viel Wert auf Ästhetik und Design. Man muss ihnen aber entgegenrufen: Schaut auf die Menschen, die im Büro arbeiten, macht es funktional. Akustik, Licht, Klima. Darauf sollte man schon am Anfang der Planung achten", fordert Giesel.

Spezialisten zu spät eingebunden

Laut Ernst Harrer vom Akustikspezialisten Preform werden Experten "leider erst zu spät eingebunden". "Dann müssen wir mit sehr viel Engagement und Überzeugungskraft auch den Architekten überzeugen, dass unsere Philosophie gedacht ist für den Menschen und die Leistungsfähigkeit seiner Arbeitsprozesse sowie die Wirtschaftlichkeit für das Unternehmen", erläutert Harrer. Wenn Bauherren und Architekten auf die humanen Faktoren der Arbeitsplätze schon in der Planungsphase achten würden, mache sich das auch auf der Kostenseite positiv bemerkbar, lautet sein Fazit.

Spätere Korrekturen sind in den meisten Fällen teurer. "Die Zusammenarbeit mit Spezialisten ist essentiell, erläutert Stephanie Keindl-Zimmermann von Anker Teppichboden: "Genau zu wissen und zu verstehen, was dem Architekten oder Planer vorschwebt, zu begreifen, welche Ziele er mit seinem Konzept verfolgt, ist für uns die Grundlage für gezielte und optimale Beratungen. Sowohl in Hinblick auf Ästhetik und Design als auch in Bezug auf technische Anforderungen oder Speziallösungen."

"Fokus-Räume" zum Wohlfühlen

Bei Großraumbüros ist eine flexible Raumaufteilung wichtig. Fachleute sind sich darüber einig, dass gezielt sogenannte "Fokus-Räume" eingeplant werden müssen, die als komfortable Rückzugsorte für konzentrierte Stillarbeit, wichtige Telefonate oder Besprechungen dienen können. "Diese Fokus-Räume sind meist mit Glaswänden vom Großraum abgeteilt und werden wie kleine Arbeits-Oasen ausgestattet. Hier werden Teppichböden mit intensiven, emotionalen Farben eingesetzt, die die Kreativität fördern, eine Wohlfühl-Umgebung schaffen und für angenehme Akustik sorgen", verdeutlicht Keindl-Zimmermann.

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