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Welches Outfit bekommt die Fassade?

20.04.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Baudienst.

Holz, Putz, Klinker oder Glas? Bei der Fassadengestaltung haben Bauherren die Qual der Wahl. Denn jede Art, die Hauswand zu verkleiden, bringt typische Effekte mit sich. Doch Design ist längst nicht alles.

Alles nur Fassade? Beim Hausbau ist dieser Spruch wörtlich zu verstehen. Denn die Fassade ist das Gesicht (lat. „facies“) des Hauses und hinterlässt beim Betrachter – ähnlich wie das menschliche Pendant – binnen Sekunden einen ganz bestimmten Eindruck. Wirkt das Haus schlicht, gemütlich, einladend, elegant, designorientiert oder gar unnahbar? Bewohner und Passanten gezielt anzusprechen ist seit jeher eine wichtige Aufgabe der Fassadengestaltung, die heutzutage mit einer Vielzahl an Materialien, Farben und Oberflächen realisiert werden kann. Doch neben ihrer repräsentativen Funktion hat die Fassade auch hohe Anforderungen an Wohnkomfort und Energieeffizienz zu erfüllen. Vor diesem Hintergrund stellen die Experten von homesolute.com die beliebtesten Fassadentypen Deutschlands vor und verraten, was bei der „Wandbekleidung“ derzeit besonders angesagt ist.

Bewährter Klassiker: die Putzfassade

Putz ist unter den Fassadenbekleidungen fast schon ein Klassiker – und das nicht umsonst: Außenputze schützen die Wand vor Feuchtigkeit und verbessern die Wärmedämmung, die in Verbindung mit Putz meist durch ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) gewährleistet ist. Dieses besteht aus aufeinander abgestimmten Baustoffen, deren Kernstück eine Dämmstoffschicht bildet. Für nahezu jeden Untergrund eignet sich dieses System, das direkt auf der Außenwand verklebt, verdübelt und anschließend verputzt wird. Bei Außenputzen unterscheidet man generell zwischen Mineralputzen und pastösen Putzen aus Silikat oder Kunstharz. Beide Putzarten sind wasserabweisend, witterungsbeständig und diffusionsoffen, obwohl Kunstharzputze in einer noch größeren Farbfülle erhältlich sind. Voll im Trend liegen dabei Rosé, Hellgrau oder Pastell-Gelb. „Dem Liebling der Deutschen, der Farbe Weiß, lässt sich der Rang allerdings nicht so schnell streitig machen“, wissen die Experten von homesolute.com. Neben zurückhaltenden Tönen sind derzeit auch kräftige Farbanstriche gefragt, denn sie verleihen einem Gebäude Identität. Ein Beispiel: die aufsehenerregenden Anstriche des deutschen Fassadenkünstlers Oliver Kray. Typisch für eine Putzfassade ist außerdem ihre ausgeprägte Struktur – plastisch mit Streichputz, dekorativ mit Kellenputz oder individuell mit Rollputz.

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Holz: Längst oder quer? Profile oder Platten?

Holz kommt bei der Fassadengestaltung meist als sog. hinterlüftetes Bekleidungsmaterial zum Einsatz. Bei VHF („vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden“) befindet sich im Gegensatz zu WDVS zwischen tragender Wand und Bekleidung ein Zwischenraum, der – wie der Name schon sagt – die Hinterlüftung der Fassade gewährleistet und eine Überhitzung im Sommer verhindert. Zudem wird dem Bauherrn dadurch gestalterisch relativ freie Hand gelassen: Im Vollholzbereich stehen Holzschindeln oder Profilbretter aus heimischen Nadelhölzern, z.B. Fichte oder Kiefer, zur Auswahl, die ganz nach Wunsch angeordnet und gestrichen werden können. Wichtig ist dabei nur eine sichere Verklebung und eine schnelle Wasserableitung, damit sich keine Staunässe bilden kann. Neben dieser sehr traditionellen Art, die Fassade zu bekleiden, finden Holzwerkstoffplatten derzeit immer mehr Anhänger. Wegen ihrer klaren, flächigen Anmutung findet man diese Platten hauptsächlich an moderneren Hausentwürfen.

Farbliche Vielfalt mit Klinker

Vor allem im Norden Deutschlands weit verbreitet ist die Fassadenbekleidung mit Klinker. Die Steine, bestehend aus gebranntem Ton, Lehm und Wasser, gelten als enorm widerstandsfähig und trotzen Wind und Wetter über Generationen. Zudem umfasst das Klinkersoriment eine nahezu unerschöpfliche Farbpalette. Dabei vermitteln z.B. traditionell nordische Rot- oder natürliche Brauntöne ein Gefühl von Wärme, wohingegen tiefblaue oder violette Klinkerfassaden edel und beruhigend wirken. Je nach Geschmack ist auch die Textur der einzelnen Steine variabel – ob glatt, rau, besandet oder in Wasserstrichoptik. Entsprechend individuell lassen sich Fugenfarbe und Klinkerverband bestimmen: Je nach Anordnung ergeben sich unterschiedliche Muster und Effekte, die das Haus zum echten „Hingucker“ machen. Alternativ zur Vollverklinkerung eignen sich nach Meinung der homesolute-Experten auch hochwärmedämmende Dämmklinkersysteme, die mit sog. Klinkerriemchen realisiert werden. Sie stehen echtem Klinker optisch in nichts nach.

Glaswände – gut isoliert

Ob Putz, Holz oder Klinker, ob WDVS oder VHF – egal, auf welche Bekleidungsform die Wahl am Ende fällt: Erst durch die Einbeziehung von Fenstern und Türen erhält jede Fassade ihr unverkennbares Äußeres. Dabei sind große Fensterwände derzeit besonders gefragt, da sie die Innenräume ausgiebig mit Tageslicht versorgen und den Eindruck von Transparenz und Offenheit vermitteln. Allerdings ist bei verglasten Flächen ebenso wie bei Haustüren und dem Rest der Fassade stets auf eine gute Isolierung zu achten – damit alle Anforderungen an Wärme-, Schall- und Einbruchschutz erfüllt werden und sich die Bewohner in ihren eigenen vier Wänden ein Leben lang wohlfühlen können.

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Quelle: homesolute.com
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