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Trennung von Planung und Bauen sichert Qualität und Vielfalt

22.02.2018  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure.

Eine der wichtigsten Herausforderungen des Planens und Bauens ist derzeit die Herstellung von bezahlbaren Wohnungen in den Ballungsgebieten. Auch auf der Bautec werden hierzu Vorschläge diskutiert. Die Bauindustrie setzt auf serielles Bauen und die Aufhebung der Trennung von Planen und Bauen.

Dabei sind sich alle Experten darin einig, dass Kostentreiber des Wohnungsbaus insbesondere die explodierenden Grundstückspreise und die ausufernden rechtlichen Anforderungen und Normen sind.

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Modulares Bauen kann daher kaum zur Kostensenkung im Wohnungsbau beitragen. Gleichzeitig reduziert es aber die architektonische Vielfalt der Städte, die sie erst lebenswert machen und bedroht die kleinteilig und mittelständisch geprägte Bürostruktur der Planer in Deutschland. Letztlich verfügen die bauindustriellen Unternehmen auch nicht über das notwendige planerische Know-how. Viele große Bauunternehmen bauen kaum noch selbst, sondern beauftragen für die Ausführung Subunternehmer, die nicht selten vorrangig unter Preisgesichtspunkten ausgewählt werden. „Wenn künftig auch Architekten und Planer nur noch Subunternehmer des Generalunternehmers wären, dann gäbe es keine qualitätssichernde Kontrollinstanz mehr. Erst die Trennung von Planung und Ausführung sichert die Bauqualität und den Verbraucherschutz, denn der Architekt ist Vertreter des Bauherrn und hat die wichtige Aufgabe, die ordnungsgemäße Bauausführung zu kontrollieren, für die er auch haftet“, so der Präsident des BDB, Herr Dipl.-Ing. (FH) Hans Georg Wagner, Parl. StS a.D.

Letztlich ist jedes Bauwerk ein Unikat und eine Einzelfertigung. Serielles Bauen gaukelt den Bauherrn vor, ein Bauwerk ließe sich an jeder Stelle in gleicher Weise errichten. Das ist schon deswegen nicht der Fall, weil jeder Baugrund unterschiedlich ist und individuelle Gründungen erforderlich sind. Das Bauen von der Stange „auf der grünen Wiese“ ist der absolute Ausnahmefall. Wohnraum ist nicht in der Fläche („auf der grünen Wiese“), sondern in stark verdichteten Ballungsräumen knapp. Für die überhaupt noch bebaubaren kleinteiligen innerstädtischen Flächen müssen aber individuelle Lösungen gefunden werden, die die Kreativität eines Planers erfordert, um die optimale Nutzung und die günstigste Ausführungsvariante zu finden.

Letztlich entwirft der Architekt nicht nur eine kreative Lösung, die den Wünschen des Bauherrn und den Anforderungen an die bauliche Umgebung gerecht werden muss, sondern auch den zu beachtenden Genehmigungserfordernissen. Der Architekt ist damit viel umfassender und auch gesamtgesellschaftlich verantwortlich. „Der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. (BDB) appelliert daher an die künftige Bundesregierung, die Trennung von Planen und Bauen beizubehalten und es bei der einmaligen Erprobung des seriellen und modularen Bauens in maximal einem Modellprojekt zu belassen. Stattdessen sollte die integrale Planung aller am Planungsprozess Beteiligten gefördert werden. Denn dieser im BDB bereits gelebte ganzheitliche Ansatz hilft Kosten und Zeit zu sparen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum kostengünstigen Bauen“ so Hans Georg Wagner abschließend.

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