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Stil und Qualität in Limburg

17.10.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung.

Die "Neue Osnabrücker Zeitung" kommentiert reale und virtuelle Gebäude des Bischofs Tebartz-van Elst

Osnabrück (ots) - Echter Prunk sieht anders aus: Die Limburger Bischofsresidenz wurde mit Stil sowie Sinn für Denkmalschutz und Qualität gebaut. Andere Bistümer haben üppigere Sitze oder mehr Geld für die Neugestaltung ihrer Zentralen ausgegeben. Auch ein Behörden-, Museums- oder Firmengebäude kann unter vergleichbaren Umständen mit 30 Millionen Euro und mehr zu Buche schlagen. Das eigentliche Rätsel ist daher nicht, dass die Kosten derart gestiegen sind. Merkwürdiger ist, wieso sie jemals so eklatant untertrieben angesetzt worden sind.

Neben dem Ensemble nahe dem Dom hat Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst aber noch ein weiteres Haus errichtet, ein Gebäude aus Lügen. Während der Bau aus Stein teils zu Unrecht kritisiert wird, hat es der Geistliche mit seinem feudalen Gehabe zweifellos übertrieben. Dies rächt sich nun, auch, weil sich Tebartz-van Elst bereits früher Feinde auf allen Seiten gemacht hat. So drängte er in einem bis dahin heimeligen Bistum auf Sparsamkeit und legte Bezirke zusammen. Zudem machte der frühere Weihbischof aus Münster rasch klar, wo er steht: Er führte strenge liturgische Vorschriften ein und tolerierte weder Homosexualität noch Priester, die ihm zu nachsichtig schienen. So schuf sich Tebartz-van Elst Widerstand im Bistum und in reformorientierten Kreisen bundesweit, während er etablierten Kirchenfürsten durch seine Blitzkarriere suspekt blieb. 2008 wurde der ehrgeizige Bauernsohn jüngster Diözesanbischof Deutschlands und anderen seiner Zunft als Vorbild vorgehalten. Möglich, dass die übrige Geistlichkeit seine jetzige Not auch deshalb ohne allzu viel Mitleid registriert.

 

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