05.07.2016 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: ARAG.
Eine Studie der Ruhr-Universität Bochum zur Einbruchsprävention zeigt, dass die ersten Minuten bei einem Einbruch entscheidend sind. Schafft es der Einbrecher nämlich nicht innerhalb von wenigen Minuten in die Wohnung oder das Haus einzudringen, bricht er den Versuch ab und sucht sich ein einfacheres Ziel. Sicherheit beginnt also damit, Terrassentüren, Fenster und Wohnungstüren gut zu sichern oder zu kontrollieren, ob sie beim Verlassen gut gesichert sind. Denn dies sind laut Kripo die drei beliebtesten Einstiegswege.
Effektiven Schutz bieten Panzerriegel oder elektronische Beschläge an der Haustür sowie die Ausrüstung von Fenstern mit absperrbaren Fenstergriffen oder einer Mehrfachverriegelung. Solche Fenster sind schwerer zu öffnen, lassen sich nicht leicht aushebeln und erzeugen dadurch Lärm beim Einbruch. Gelegenheitstäter, die hoffen schlecht gesicherte Türen und Fenster mit einem Schraubenzieher aufbrechen zu können, scheitern an Panzerriegeln oder soliden absperrbaren Fenstergriffen. Bei Türen mit Glasfüllungen oder absperrbaren Fenstergriffen denken Sie aber bitte daran, nie den Schlüssel im Schloss stecken zu lassen.
Gerade in der Dämmerung macht sich für Haus- und Gartenbesitzer ein Bewegungsmelder bezahlt – er lässt den „Arbeitsplatz“ der Einbrecher in hellstem Licht erstrahlen. Das mögen diese dunklen Gestalten oft gar nicht. Installieren sollte man den Melder idealerweise so, dass er nur per Leiter erreichbar ist und nicht "im Vorbeigehen" manipuliert werden kann. Lassen Sie sich beim Kauf beraten, denn es gibt Modelle, die bereits durch Katzen ausgelöst werden – und das kann mit der Zeit nerven. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte die Anschaffung einer Alarmanlage in Erwägung ziehen.
Haus-, Wohnungs- oder Ersatzschlüssel gehören nicht nach draußen! Wer unter der Fußmatte oder in einem Blumentopf einen Ersatzschlüssel versteckt, kann die Haustür eigentlich auch gleich offen stehen lassen. Einbrecher kennen nicht nur die einschlägigen Verstecke, sondern auch die vermeintlich cleveren. Deponieren Sie Ersatzschlüssel daher lieber bei einer Vertrauensperson; ganz besonders, wenn Sie für längere Zeit verreisen.
Um ungebetene Gäste gar nicht erst anzulocken, sollten Sie allzu deutliche Zeichen Ihrer Abwesenheit vermeiden. Ein voller, überquellender Briefkasten beispielsweise ist ein guter Hinweis auf Ihre Abwesenheit und somit schon fast eine Einladung für Langfinger. Ebenso verhält es sich mit Rollläden, die ständig heruntergelassen sind, oder stets zugezogenen Vorhängen. Selbst ein über zwei Wochen nicht gemähter Rasen oder die fehlende sonst aber übliche abendliche Außenbeleuchtung können für Ganoven Hinweise sein.
Es ist daher ratsam, mit Hilfe von Verwandten, Freunden oder Nachbarn dafür zu sorgen, dass Ihre Wohnung oder Ihr Haus trotz Abwesenheit bewohnt wirken. Sollte sich niemand bereit erklären, ab und zu bei Ihnen vorbeizuschauen, dann sind Zeitschaltuhren eine gute Alternative, die beizeiten das Licht einschalten und den Fernseher oder das Radio laufen lassen.
Es ist außerdem sehr wichtig, dass Sie auf dem Anrufbeantworter keine Nachrichten über Ihre Abwesenheit hinterlassen. Genauso verhält es sich, falls Sie soziale Medien wie Facebook oder Twitter verwenden. Keinesfalls sollten Sie in diesen Netzwerken öffentlich mitteilen, dass Sie sich auf eine Reise begeben. Auch Standortmeldungen über das Handy, das sofortige Hochladen Ihrer Urlaubsschnappschüsse oder die Freigabe von Kartenabschnitten über die sozialen Netzwerke sollten Sie auf jeden Fall unterlassen. Warten Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Reiseabenteuer und der dazugehörigen Fotos bis nach dem Urlaub; neidisch werden Ihre Facebook-Freunde auch dann noch.
Kommen die Einbrecher trotzdem ungehindert in die Wohnung oder das Haus, ist das einzige, was dann noch hilft die Hausratversicherung. Sie bietet in der Regel Versicherungsschutz gegen Einbruchdiebstahl, Raub und Vandalismus; darüber hinaus sind Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel versichert. Wertvoll ist hier auch die psychologische Soforthilfe nach einem Einbruch oder Raub. Aus gutem Grund: Die psychische Belastung nach einem Einbruch ist meist genauso schwerwiegend wie der materielle Schaden. Studien belegen, dass sich rund 88 Prozent der Einbruchsopfer vor einem weiteren Einbruch fürchten. 30 Prozent leiden sogar unter Angstzuständen, so ARAG Experten.
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