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Nacht-und-Nebel-Aktion

21.05.2019  — Jasmin Dahler.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Gestern stand Ihr Schreibtisch noch an dem großen Fenster neben der blassen Wand. Heute steht Ihr Schreibtisch dem Ihres Kollegen gegenüber und die schneeweiße Wand ist plötzlich türkis. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion hat Ihre Chefin die lang geplante Renovierung umgesetzt. Schön, dass es endlich geklappt hat, doch was hat es mit der Redewendung auf sich?

Viele Redewendungen stammen aus der Bibel oder dem Tierreich. Bei einer Nacht-und-Nebel-Aktion handelt es sich jedoch weder um ein tierisches Jagdverhalten noch um ein biblisches Ereignis. Tatsächlich stammt die Redewendung aus dem Jahr 1941 und, Sie werden es vermutlich schon erahnen, hat somit einen schauerlichen Hintergrund.

Als Nacht-und-Nebel-Erlass wurde während der Herrschaft der Nationalsozialisten ein Erlass Hitlers bezeichnet, auf dessen Weisung hin Widerstandskämpfer in besetzten Gebieten ohne jede Mitteilung in Konzentrationslager transportiert oder aber hingerichtet werden konnten. Diese Gefangenen wurden von den Nationalsozialisten „NN-Häftlinge“ genannt. In völliger Abschottung gehalten, wusste niemand etwas über den Verbleib der Gefangenen.

Vielen ist die Geschichte dieser Redewendung heute nicht bekannt und sie wird für überraschende und in aller Heimlichkeit durchgeführte Aktionen verwendet. Tatsächlich lässt sich die Nacht-und-Nebel-Aktion aber in Wörtberüchern wiederfinden, die deutlich vor der NS-Zeit erschienen sind. Somit geht ihr eigentlicher Ursprung noch weit über diese grausame Verwendung hinaus.

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