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Künstliche Intelligenz kann Datenschutz und Ressourceneffizienz bei Videoüberwachungen verbessern

30.09.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: PwC.

Die neue PwC-Publikation zeigt, dass der Einsatz von Videotechnik zur Kriminalitätsbekämpfung rechtlich, technisch und wirtschaftlich komplex ist. Eine Mehrheit der Bürger steht dem Einsatz von Videotechnik überwiegend positiv gegenüber. Künstliche Intelligenz kann dabei Videodaten gezielt und abstrahiert erheben, um Datenschutz zu gewährleisten.

Der Videotechnikeinsatz zur Kriminalitätsbekämpfung im öffentlichen Raum ist umstritten. Obwohl eine Mehrheit der Bürger:innen in Deutschland ihn befürwortet, sehen Behörden, die Videotechnologie nutzen möchten, sich häufig mit rechtlichen Bedenken und methodischen Problemen konfrontiert. Das neue Whitepaper „Erfolgreicher Einsatz moderner Videotechnik für die Kriminalitätsbekämpfung im öffentlichen Raum“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland untersucht, wie Videotechnik im Spannungsfeld von Sicherheit und Freiheitsrechten erfolgreich einsetzbar ist. Zudem beleuchtet es, wie künstliche Intelligenz (KI) dazu beitragen kann, Zielkonflikte zu reduzieren.

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Videotechnikeinsätze können zum Paradoxon werden

„Grundsätzlich dürfen Behörden Videotechnik nur an Kriminalitätsschwerpunkten nutzen. Wirkt der Einsatz positiv, nehmen die Straftaten also ab, müssen die Behörden die Kameras unter Umständen wieder entfernen – eben, weil der gewünschte Effekt eingetreten ist. Das ist ein Paradox.“
– Dr. Wolfgang Zink,Partner Public Sector Consulting bei PwC Deutschland

Außerdem sei nur schwer einschätzbar, so Dr. Wolfgang Zink, ob Videotechnik Straftaten wirklich verhindert – oder die Kriminalität lediglich an nicht überwachte Orte abwandert. Ein präventiver Effekt sei statistisch bislang schwer nachweisbar.

Dennoch sieht die große Mehrheit der Bürger:innen in Deutschland Videotechnikeinsätze zur Kriminalitätsbekämpfung positiv. In einer von PwC initiierten Bevölkerungsumfrage im Frühjahr 2024 erklärten rund 80 Prozent der Befragten, sie würden sich sicherer fühlen, wenn die Kommunen öffentliche Plätze dauerhaft videoüberwachen würden.

„Die Praxis zeigt, dass die Akzeptanz der Bürger:innen bei konkreten Projekten stark davon abhängt, ob die Behörden transparent und proaktiv zum Einsatz der Videotechnik kommunizieren. Je besser das lokale Umfeld den Einsatz versteht, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit von Protesten, Klagen und Vandalismus.“
– Dr. Wolfgang Zink,Partner Public Sector Consulting bei PwC Deutschland

Das dafür notwendige Stakeholdermanagement müssten Behörden bzw. Kommunen deshalb finanziell und personell berücksichtigen, wenn sie Einsätze planten.

KI bringt Vorteile beim Datenschutz und bezüglich des Überwachungsaufwands

Ein häufig genannter Einwand gegen Videotechnik zur Kriminalitätsbekämpfung ist gefährdeter Datenschutz. Ob er tatsächlich gefährdet ist, hängt unter anderem vom Professionalisierungsgrad des Projektmanagements ab. Auch die Technologie ist wesentlich. So arbeiten moderne Videolösungen mit künstlicher Intelligenz, die den Datenschutz verbessern: Beispielsweise abstrahiert die sogenannte Penciling-Technologie aufgenommene Bilder, sodass Personen nur als Strichfiguren erkennbar sind, wenn Sicherheitsbehörden das Geschehen an Kriminalitätsschwerpunkten überwachen. Bestimmte KI-Anwendungen erkennen auch aggressive Verhaltensweisen. Die Videoaufzeichnung wird hier nur ausgelöst, wenn die Gefahr einer Straftat – etwa Körperverletzung, Raub oder Vandalismus – besteht oder die Straftat gerade ausgeführt wurde.

„Neuartige KI-Anwendungen erleichtern es, Videotechnik datenschutzkonform einzusetzen, und können dazu beitragen, die knappen Ressourcen der Sicherheitsbehörden zu schonen. KI kann im aufgezeichneten Material beispielsweise bestimmte Muster und Parameter finden und automatisiert auswerten.“
– Dr. Wolfgang Zink,Partner Public Sector Consulting bei PwC Deutschland

Die Wirtschaftlichkeit von Videotechnikeinsätzen vorab genau prüfen

Allerdings ist die Installation, der Betrieb und die Wartung von Videotechnik zur Kriminalitätsbekämpfung häufig aufwändig. Bevor Kommunen sich für einen Einsatz entscheiden, sollten sie geplante Projekte genau auf ihre Wirtschaftlichkeit hin prüfen – also hinsichtlich der technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte. „Dazu gehört unter anderem, die Anschaffungs- und die laufenden Kosten zu berechnen, den Einsatz von Videotechnik mit anderen Formen der Kriminalitätsbekämpfung zu vergleichen und deren langfristige Auswirkungen zu projektieren“, sagt PwC-Experte Dr. Wolfgang Zink. Grundsätzlich sei Videotechnik im komplexen Kontext von Sicherheitsbedürfnissen, Freiheitsrechten und knappen Ressourcen erfolgreich in Deutschland einsetzbar.

Die Studie zum Download finden Sie hier.

Bild: Atypeek Dgn (Pexels, Pexels Lizenz)

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