Online-Weiterbildung
Präsenz-Weiterbildung
Produkte
Themen
Dashöfer

Komma bei mehrteiligen Nebensatzeinleitungen

31.05.2018  — Lars Kaupisch.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Zweifelsfälle sind in der deutschen Grammatik an der Tagesordnung. Besonders Komma-Fälle erfordern regelmäßig Klärungsbedarf. Heute widmen wir uns deshalb der Frage: Wird ein Komma bei mehrteiligen Nebensatzeinleitungen gesetzt?

Vielleicht haben Sie in der Schule einmal als Faustregel gelernt, dass ein Komma in einem Satz dort gesetzt werden kann, wo Sie beim Sprechen eine kleine Pause machen würden, beispielsweise um Luft zu holen. Das klappt meistens ganz gut, ergänzend gibt es aber natürlich auch Regeln wie "Nebensätze werden durch ein Komma vom Hauptsatz getrennt". Praktischerweise gibt es auch noch Signalwörter wie "wenn" und "ob", die klare Indizien dafür sind, dass nun ein Nebensatz folgt. Und normalerweise würden Sie nicht zögern, diese per Komma einzuleiten.

Anzeige
Beschäftigtendatenschutz aktuell

Aktuelle Änderungen nach der Datenschutz-Grundverordnung und dem BDSG

  • Rechtssichere Erhebung, Speicherung und Nutzung von Mitarbeiterdaten
  • Mitarbeiterüberwachung – was ist erlaubt, was geht nicht?
  • Auswirkungen der DS-GVO und des BDSG neu auf den Beschäftigtendatenschutz

Das Problem

Doch wie würden Sie handeln, wenn Sie einen der folgenden Sätze schreiben möchten, die wir Ihnen absichtlich erst einmal völlig ohne Kommata präsentieren?

"Egal ob Sie sich für Fußball interessieren oder nicht ab Mitte Juni wird das Thema allgegenwärtig sein."

"Gerade weil es kompliziert ist fasziniert es uns auch."

"Oftmals wenn man intuitive Aktionen hinterfragt fallen die Erklärungen schwer."

"Am Wochenende wollen wir grillen erstens weil das Wetter schön ist und zweitens weil der Grill langsam einstaubt."

Vielleicht würden Sie kurz ins Grübeln kommen. Schließlich setzen wir das Komma üblicherweise unmittelbar vor "ob", "wenn", "weil" und so weiter. Schließlich wird so der Nebensatz eingeleitet. Aber was, wenn noch ein kleines Wörtchen davor steht?

Die Lösung

Sie ahnen die Antwort: Möglich ist sowohl das Setzen eines Kommas als auch das Weglassen. Sie könnten obige Sätze also folgendermaßen mit Kommata versehen:

"Egal[,] ob Sie sich für Fußball interessieren oder nicht, ab Mitte Juni wird das Thema allgegenwärtig sein."

"Gerade[,] weil es kompliziert ist, fasziniert es uns auch."

"Oftmals[,] wenn man intuitive Aktionen hinterfragt, fallen die Erklärung schwer."

"Am Wochenende wollen wir grillen, erstens[,] weil das Wetter schön ist und zweitens[,] weil der Grill langsam einstaubt."

Üblich ist es hier, ein Komma zu setzen, denn die Kombination aus Konjunktion und "besonders" etc. kann grammatikalisch als Einheit gesehen werden. In diesem Fall würde zwischen den Einzelteilen kein Komma stehen, Sie dürfen dort allerdings ein Komma setzen, wenn Sie etwas besonders betonen wollen. Anschaulicher wird der Zweck, wenn Sie das "besonders" um ein "dann" ergänzen (aber auch ohne dürften Sie das Komma setzen):

"Besonders dann, wenn Sie etwas betonen wollen, sollten Sie ein Komma setzen."

Übrigens: Wenn die mehrteilige Nebensatzeinleitung zu viele Teile enthält, geht der Einheitscharakter verloren und Sie sollten lieber ein Komma setzen – so wie im gerade genannten Beispiel.

nach oben
FAQ