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Klimawandel bedroht globales Weltkulturerbe

27.05.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: pressetext.

136 Denkmäler bei starkem Temperaturanstieg massiv gefährdet

pte - Nicht nur Siedlungsräume, sondern auch Kulturdenkmäler sind vom Klimawandel bedroht, wie eine aktuelle Studie von Ben Marzeion von der Universität Innsbruck und Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung zeigt.

Deutsche Kulturstätten betroffen

"Wenn man von Klimawandel redet, beschäftigen sich die meisten Leute mit den ökonomischen und ökologischen Folgen. Wir haben da einen anderen Fokus gewählt", erklärt Marzeion gegenüber pressetext. Immerhin sind 136 von 700 gelisteten UNESCO-Kulturdenkmälern betroffen, wenn die Durchschnittstemperatur auf der Erde um drei Grad ansteigt.

Die Berechnungen der Forscher beziehen sich auf die nächsten 2.000 Jahre. In dieser Zeit könnten die Freiheitsstatue in New York, der Tower of London und das Opera House in Sydney überflutet sein. Marzeion tut es besonders um die Kulturschätze leid, die er selbst kennt: "Ich komme aus Norddeutschland - dort sind zum Beispiel Stralsund, Lübeck und Wismar langfristig stark von einem Anstieg des Meeresspiegels betroffen."

Schnelles Eingreifen unausweichlich

"Unsere Analyse zeigt, wie ernstzunehmend die langfristigen Folgen für unser kulturelles Erbe sind, wenn wir den Klimawandel nicht begrenzen", sagt Levermann. "Die globale Durchschnittstemperatur hat sich bereits um 0,8 Grad gegenüber vorindustrieller Zeit erwärmt. Steigen unsere Treibhausgasemissionen weiter an wie bisher, müssen wir bis zum Ende des Jahrhunderts mit einer globalen Erwärmung um bis zu fünf Grad rechnen."

Dieses Worst-Case-Szenario - und damit auch der Untergang der Kulturdenkmäler - kann nur abgewendet werden, wenn schnell etwas passiert. "Man könnte sehr viel Schlimmes verhindern, wenn die Durchschnittstemperatur nicht über zwei Grad ansteigt", erklärt Marzeion im Gespräch mit pressetext. "Dieses Ziel wird aber unglaublich schwierig zu erreichen sein, wenn vor 2030 keine Reduktion der Treibhausgasemissionen stattfindet. Technologisch wäre das ohne weiteres möglich." (Marie-Thérèse Fleischer)

 

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