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Kein Ende beim Fehlerkosteninferno: 13,4 Milliarden Euro verschwanden 2016 im Bau-Nirvana

19.10.2017  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: BauInfoConsult.

Zu den ärgerlichsten Themenfeldern am Bau gehören mit Sicherheit die Fehlerkosten oder besser gesagt: das Fehlerkosteninferno. Denn am deutschen Bau ist erstmal keine wirklich bemerkenswerte Verbesserung bei den Fehlerkosten zu erkennen, wie die Analyse der Düsseldorfer Marktforscher von BauInfoConsult zeigt.

Dabei zeichnen die Ergebnisse der aktuellen Jahresanalyse – wie in den Jahren zuvor – auch für 2016 ein erschreckendes Bild: die befragten Architekten und Verarbeiter schätzen nämlich, dass der entstandene Fehlerkostenanteil am gesamten Branchenumsatz im Schnitt bei rund 12,5 Prozent liegt. Dies entspräche einer Gesamtsumme von 13,4 Milliarden Euro – bezogen auf den statistisch erfassten baugewerblichen Gesamtumsatz im Jahr 2016.

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Es ist klar, dass die Kosten durch Bauschäden und mangelnde Bauausführung hierzulande leider ein unerträgliches Maß angenommen haben. Dabei sind Kosteninfernos bei Großprojekten nur die medial präsenten Negativbeispiele, denn die „normalen“ Bauschäden an Oma Ernas kleinem Häuschen werden bestimmt nicht in den Tagesthemen behandelt. Dies wirft die Frage auf, wie hoch der durch Fehlerkosten verursachte wirtschaftliche Schaden deutschlandweit ist.


© BauInfoConsult

Seit über einem Jahrzehnt analysiert BauInfoConsult alljährlich die am heimischen Bau auftretenden Fehler-kosten. Dabei lässt die Berechnungen der umsatzanteiligen Fehlerkosten am deutschen Bau erahnen, wie schlimm es immer noch um das leidige Thema der Fehlerkosten steht. Nach Ansicht der befragten Planer und Verarbeiter liegt der durchschnittliche Fehlerkostenanteil gemessen am Jahresbranchenumsatz bei 12,5 Prozent. Dies würde bezogen auf den für das Jahr 2016 statistisch erfassten baugewerblichen Umsatz (107,3 Milliarden Euro) ein Fehlerkostenfiasko in Höhe von 13.4 Milliarden Euro bedeuten – viel zu hoch für einen technisch so versierten Wirtschaftszweig wie die deutsche Baubranche.

Dabei ist die eine Seite der Fehlerkostenmedaille die Gesamtsumme des Geldes, das jährlich sinnlos im Bau-Nirvana verschwindet. Die andere Seite ist die Häufigkeit, mit der Fehlerkosten produziert werden. Hier schätzen die befragten Verarbeiter und Planer, dass in ihren eigenen Projekten aus dem Jahr 2016 im Schnitt etwa in 6,8 Prozent der durchgeführten Bauvorhaben Fehlerkosten entstanden sind.

Und wie sieht die Zukunft bei den Fehlerkosten aus? Gerade die Einführung von BIM sollte z.B. neben einer Optimierung der Bauprozesse auch die Fehlerkosten merklich senken. Allerdings scheint die große Fehlerkostenreduktionswelle in naher Zukunft noch nicht auf die Baubranche zuzurollen – zumindest wenn man die Planer und Verarbeiter zu Wort kommen lässt. Weit über die Hälfte aller befragten Bauakteure ist nämlich der Meinung, dass sich die Fehlerkosten in den eigenen Projekten binnen der nächsten Jahre nicht großartig verändern werden. Allerdings scheint hier das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein, denn immerhin 14 Prozent der Bauakteure prognostizieren, dass der Anteil der Fehlerkosten in den kommenden Jahren sinken wird – ein erster Hoffnungsschimmer.

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