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Investitionen in alternative Anlageklassen nehmen weiter zu

19.05.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Mercer Deutschland GmbH.

Durchschnittlich 14 Prozent des Gesamtanlagevolumens europäischer Pensionspläne ist in alternative Anlageklassen investiert (2014: 12 Prozent).

Zu diesem Ergebnis kommt der Mercer European Asset Allocation Survey 2015, der mehr als 1.100 europäische betriebliche Altersversorgungseinrichtungen mit einem Anlagevolumen von über 950 Mrd. Euro berücksichtigt. Laut Studie hat die Aktienquote in Kontinentaleuropa leicht zugenommen, während sie in Irland und UK gefallen ist.

„Unsere Studie zeigt deutlich, dass es im letzten Jahr keine großen Umschichtungen von Anleihen in Richtung Aktien gab, wie von verschiedenen Seiten prophezeit. Zwar sind Investitionen in Anleihen in den meisten Ländern gesunken, doch die entstandene Lücke wurde eher über Real Estate und alternative Anlageklassen gefüllt“, so Herwig Kinzler, Leiter des Bereichs Investments bei Mercer in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dabei zeigt sich besonderes Interesse an Growth-oriented Fixed Income, zu dem Assets wie Emerging Market Debt, Multi-Asset Credit und Private Debt zählen. Mittlerweile sind 40 Prozent aller europäischen Pläne in dieser Anlageklasse investiert.

„In Zukunft erwarten wir, dass Strategien zur Risikominderung weiter an Bedeutung gewinnen. Allokationen in Aktien werden im In- und Ausland zugunsten von Anleihen, insbesondere inländische Staats- und Unternehmensanleihen, reduziert. Auch Investitionen in Real Estate und alternative Anlageklassen werden weiter an Bedeutung gewinnen“, so Kinzler weiter.

Regulierte Versorgungswerke in Deutschland erhöhen Allokationen in Alternatives deutlich

In Deutschland unterscheidet sich die Asset-Allokation der Investoren mit versicherungsförmiger Regulierung von den anderen, wozu insbesondere die Treuhandsysteme der betrieblichen Altersvorsorge zu zählen sind. Während die Treuhandsysteme ihre Allokation in Alternatives gegenüber dem Vorjahr sogar von 21 auf 16 Prozent zurückgeführt haben, stieg sie bei den regulierten Versorgungswerken und Versicherungen von 21 auf 33 Prozent an. Für alle Arten von Investoren sind leicht gestiegene Allokationen in Aktien zu beobachten.

Passives Management und ESG-Faktoren werden wichtiger

Laut Studie verfolgen die europäischen Pensionspläne für große Teile ihrer Allokationen in Aktien und Anleihen passive Managementstrategien. Durchschnittlich 49 Prozent der Aktien und 44 Prozent der Anleihen werden mittlerweile passiv investiert, eine Steigerung gegenüber 2014 von 4 bzw. 7 Prozent. „In Europa wird Rendite durch geschicktes Management („Alpha“) von institutionellen Investoren mittlerweile in alternativen und unregulierten Anlagen gesucht. Aktien und Anleihen dienen vermehrt zur Realisierung einfacher „Beta“-Rendite“, kommentiert Kinzler. „Es gibt aber nach wie vor deutliche Unterschiede zwischen den Anlegern, je nach deren Größe und Risikobudget. Je größer der Investor, desto eher wird ein aktives Management über das gesamte Portfolio hinweg verfolgt.“

Die europäischen Pensionspläne legen im Investment-Prozess zunehmend Wert auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG). Nur 35 Prozent der Befragten gaben an, das diese Aspekte für sie keine Rolle spielen (2014: 48 Prozent). „Insbesondere im Bereich Manager-Selektion und -Monitoring – sowohl im aktiven wie passiven Bereich – spielen ESG-Faktoren mittlerweile eine zentrale Rolle. Dabei geht es vor allem darum, mögliche finanzielle und Reputationsrisiken zu vermeiden“, so Kinzler.

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