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Immer mehr Menschen gehen auf die Bäume

15.07.2010  — none .  Quelle: none.

Renaissance der Baumhäuser in Deutschland // Architekt: "Ideal zum Entspannen" // nicht jede Baumart eignet sich

Baumhäuser erleben derzeit in Deutschland eine unerwartete Renaissance: Was früher vor allem ein Kindheitstraum war, kommt jetzt auch bei Erwachsenen und Familien immer mehr in Mode. Andreas Wenning, ein auf Baumhäuser spezialisierter Architekt aus Bremen, liefert die passende Erklärung: "Eine Wohnung ist ein Multifunktionsraum, in dem viele Aufgaben warten. Das Baumhaus als reduzierter, abgekoppelter Bereich dagegen hat eine spezielle Aura. Ideal zum Entspannen." In einem Baumhaus, so Wenning, ist man "sehr schnell bei sich".

Dabei ist die Liebe für das Baumhaus nicht neu. Schon in der römischen Antike, der europäischen Renaissance sowie in der Romantik im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert war diese Art des Wohnens sehr populär. Vor allem jüngere Menschen sehen darin einen Rückzugsort von der Erwachsenenwelt. Andere schätzen die Teamarbeit, die für den Bau eines Holzhauses in luftiger Höhe notwendig ist.

Allerdings eignet sich nicht jeder Baum. Empfehlenswert sind Eichen, Buchen, Linden, Kastanien und Apfelbäume, aber auch Nadelbäume. Hingegen sollte man Baumhäuser nicht in Pappeln und Birken bauen - diese Baumsorten wachsen zu schnell. Auch von Kirschbäumen raten Experten ab, weil diese Baumart zu empfindlich ist.

Die Innenausstattung ist letztlich eine Frage des Preises. Wer nur einen Leseplatz mit Blick auf die Erde haben möchte, muss weniger investieren als jene Menschen, die in dem Haus richtig wohnen wollen - samt Wasseranschluss, Strom, Heizung und Terrasse. Da können die Kosten schnell 10.000 bis 40.000 Euro oder mehr betragen.

Architekt Wenning hat bei den Menschen eine wachsende Lust am naturnahen Bauen festgestellt - vor allem bei Familien mit Kindern. Neben Baumhäusern seien auch Iglus, schwimmende Ferienhäuser und Almhütten im Trend. Seine große Leidenschaft bleiben aber die Häuser in den Baumwipfeln.

Und alle Skeptiker, die Sorge haben, das Haus könnte womöglich in die Tiefe stürzen, beruhigt der erfahrene Planer. "Bei Nadelbäumen ist eine Verschraubung meist unproblematisch. Ansonsten arbeiten wir mit breiten Stahlseilen und Textilgurten, die allerdings die Äste nicht umschließen dürfen, sonst wird der Baum stranguliert. Das wäre das Schlimmste, was passieren kann", warnt Wenning in dem Interview mit Daheim in Deutschland. Wichtig sei, dass sich der Baum auch mit einem Baumhaus in den Ästen bewegen und wachsen könne.

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Quelle: Reader's Digest Deutschland: Verlag Das Beste GmbH
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