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Glitzerndes Dunkel

14.02.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Sto AG.

Funkelnde Zeichen: Campus-Neubau Heilbronn

Modernes, gradliniges Design, energetisch optimal und schwarz: Der Campus-Neubau der Hochschule Heilbronn am Europaplatz – einer Innenstadt-Randlage – fällt vor allem durch seine glitzernde Außenhaut auf. Ein modernes Fassadendämmsystem, beschichtet mit einem mineralischen Oberputz und einer organischen Fassadenfarbe, sorgt dafür, dass trotz des dunklen Farbtons ein langfristig funktionsfähige Fassade entsteht.

Das neue Hochschulgebäude in Heilbronn präsentiert sich als kantiger Kubus mit präzise eingeschnittenen Öffnungen.
Das neue Hochschulgebäude in Heilbronn präsentiert sich als kantiger Kubus mit präzise eingeschnittenen Öffnungen.

Schwarz, kubisch, glitzernd: Mit dem Start des Wintersemesters 2012 bezog die Hochschule Heilbronn einen zweiten Campus, konzipiert für rund 1.000 Studierende der Wirtschafts-Fakultäten. Am Rande der Innenstadt neben einem eher heterogenen Gewerbeareal gelegen, setzt die Hochschule auf eine kompromisslos moderne Architektur. Dafür steht der schwarze Kubus direkt am Europaplatz: Sechs Etagen ragt der Neubau kantig in die Höhe, mit einem großzügigen Foyer, das gläsern über zwei Etagen reicht und weiß gerahmt ist. Die Rahmen akzentuieren einerseits den Eingang, signalisieren aber zugleich, dass dieser Teil aus dem kompakten Kubus präzise herausgeschnitten wurde. Auch die weißen Fensterleibungen lassen die Öffnungen wie in die Hülle geschnitten erscheinen. Die akademische Strenge des Gebäudes dominiert aber nur auf den ersten Blick, wird sie doch aus sich selbst heraus gebrochen – mit den gelben Sonnenschutzrollos und der subtil funkelnden Fassade. Auf die wechselnden Lichtverhältnisse reagierend, lässt sich der Glitzereffekt als Metapher für die lebhafte Nutzung deuten, die sich hier auf insgesamt 3.200 Quadratmetern abspielt. Unter anderem finden sich im Gebäude zwei Hörsäle, zehn Seminarräume und 21 Büros.

Die Eingangszone erstreckt sich über zwei Etagen; die weiße Fassung kennzeichnet den exakt geführten Einschnitt in das Bauvolumen.
Die Eingangszone erstreckt sich über zwei Etagen; die weiße Fassung kennzeichnet den exakt geführten Einschnitt in das Bauvolumen.
Bilder: Sto AG

Die Hülle ist nicht nur ein visuelles Highlight, sondern auch technisch vorbildlich: Sie hält den Wärmeverlust minimal und verhindert im Sommer trotz des dunklen Farbtons ein übermäßiges Aufheizen. Das System nutzt EPS-Dämmplatten mit der Wärmeleitzahl 32, der mineralische Oberputz wurde mit einer organischen Fassadenfarbe beschichtet. Die Farbe ist für extrem intensive und dunkle Farbtöne konzipiert: Spezielle Pigmente reflektieren große Anteile des Nah-Infrarotspektrums aus dem Sonnenlicht und reduzieren so die Aufheizung der Oberfläche. Weil so thermische Spannungsspitzen ausbleiben, ist die Farbe ideal, um Farbtöne mit minimalen Hellbezugswerten auf Wärmedämm-Verbundsystemen zu realisieren. Für das faszinierende Glitzern wiederum sind Siliciumcarbidpartikel verantwortlich: In die offene Deckbeschichtung eingeblasen, orientieren sie sich entsprechend der Kratzstruktur des Oberputzes in unterschiedlichste Richtungen. Daraus resultiert dann das aus jeder Blickrichtung wechselnde Spiel aus mattem Schwarz und kleinsten Lichtreflexen.

Bautafel

Objekt: Campus-Neubau Hochschule Heilbronn
Standort: Europaplatz, Heilbronn
Bauherr: Stadtsiedlung Heilbronn
Architekt: Müller Architekten, Heilbronn
Ausführung: Rehn+Sohn GmbH, Heilbronn

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