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Gesundheitsgefahr Homeoffice?

25.09.2019  — Moira Frank.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Ob im heimischen Büro, bequem im Wohnzimmer oder auf dem sonnigen Balkon: Immer mehr Menschen arbeiten auch von zuhause aus. Doch nur wenige Arbeitnehmer*innen sind sich über die Gefahren bewusst, die Homeoffice für die Psyche mit sich bringen kann.

Knapp 40 Prozent der deutschen Unternehmen ermöglichen ihren Angestellten heutzutage, an bestimmten Tagen ins Homeoffice zu gehen. Damit erfüllen Unternehmen vor allem (aber nicht nur) die Wünsche junger Fachkräfte. Homeoffice gilt genauso wie flexible Arbeitszeiten als moderne Art, zu arbeiten und zu leben. Der oft lange Arbeitsweg fällt weg, die Ruhe der eigenen Wohnung lockt, kleine Kinder können nebenbei betreut werden – so fällt die Arbeit dem Großteil derer, die im Homeoffice arbeiten, daheim leichter als im lauten, stickigen Büro.

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Praxiswissen Home-Office und mobiles Arbeiten

Chancen und Risiken für Sie als Arbeitgeber

  • Abgrenzung mobiles Arbeiten und Home-Office
  • Arbeitszeiterfassung (EUGH Urteil) und Home-Office/mobiles Arbeiten?
  • Technische und organisatorische Voraussetzungen

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Die gute Nachricht: Im Homeoffice arbeiten wir konzentrierter und besser

Drei Viertel der Arbeitnehmer*innen im Homeoffice können sich dort nach eigener Aussage besser und länger auf die Arbeit konzentrieren. Zwei Drittel schaffen sogar deutlich mehr Arbeit als im Büro. Das fand eine AOK-Studie heraus.

Gerade Arbeitnehmer*innen, die Kinder betreuen oder gesundheitlich eingeschränkt sind, entscheiden sich häufig für die Arbeit im Homeoffice. Sie profitieren besonders davon, nicht weit fahren zu müssen und ihre Arbeitszeiten für 1 bis 2 Tage in der Woche ihren Bedürfnissen anpassen zu können. Das senkt dauerhaft den Stress und macht die Tage, die wieder im Büro verbracht werden, nicht mehr ganz so lang und anstrengend.

Die schlechte Nachricht: Im Homeoffice machen wir mehr Überstunden und werden reizbarer

Homeoffice kann stresssenkend wirken – aber leider auch im Gegenteil stresssteigernd. Unsere Arbeit ist heutzutage nur einen Mausklick entfernt. Da werden schnell die E-Mails gecheckt, obwohl man im Büro den Computer schon heruntergefahren und sich auf den Heimweg gemacht hätte. Das bequeme eigene Büro oder Wohnzimmer wiegt uns in der Illusion, besonders entspannt zu sein. Doch ehe man sich versieht, hat man noch eine Stunde mehr gearbeitet.

Jede*r dritte im Homeoffice Beschäftigte ruft auch außerhalb der eigentlich verabredeten Arbeitszeiten E-Mails auf, schaut aufs Diensthandy oder arbeitet an Präsentationen. Mit diesen Folgen der ständigen Erreichbarkeit haben zwar auch Arbeitnehmer*innen zu kämpfen, die nicht im Homeoffice arbeiten, doch regelmäßige Homeoffice-Tage senken nachweislich unsere Hemmungen, die Grenzen zwischen Job und Privatleben zu überschreiten. Jede*r Fünfte hat das Gefühl, dass die Arbeit im Homeoffice zu viel Stress mit sich bringt und die Work-Life-Balance erschwert. Drei Viertel der Beschäftigten, die häufig von zuhause aus arbeiten, fühlten sich bei einer Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts der AOK in den letzten vier Wochen erschöpft. Auch bei Ärger, Reizbarkeit, Lustlosigkeit und Schlafstörungen schnitten Beschäftigte im Homeoffice schlechter ab als „normal“ Beschäftigte.

Schalten Sie ab – und ermuntern Sie andere, es auch zu tun!

Wer regelmäßig im Homeoffice arbeitet, arbeitet nicht, wie von knapp einem Drittel der Arbeitgeber*innen befürchtet, zu wenig, sondern macht im Gegenteil sogar mehr Überstunden als andere Beschäftigte. Entsprechend hoch ist auch die Belastung durch Stress und Sorge. Viele Arbeitnehmer*innen leisten zu Hause mehr als vereinbart, weil sie befürchten, bei schlechter Performance zukünftig nicht mehr im Homeoffice arbeiten zu dürfen.

Hier müssen einerseits die Arbeitnehmer*innen selbst aufpassen, nicht in die Stressfalle zu tappen. Stellen Sie sich wenn nötig einen Wecker zum Arbeitsende und stellen Sie sich vor, Sie würden jetzt das Büro in den Feierabend verlassen. Danach bleibt der Laptop aus – genauso, wie Ihr Computer im Büro heruntergefahren bleibt. Sollten Sie doch Überstunden machen, notieren Sie sie, auch wenn es sich so anfühlt, als würden Sie die zusätzliche Arbeit am heimischen Schreibtisch „schnell noch so“ erledigen. Hören Sie auf Ihre Psyche und Ihren Körper. Und sollten Sie krankgeschrieben werden, haben Sie im Homeoffice genauso wenig zu suchen wie im Büro. Erholen Sie sich!

Auch Arbeitgeber*innen können etwas gegen die Belastung im Homeoffice tun. Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter*innen wissen, dass sie die Arbeitszeiten einhalten und Vorgesetzte nicht immer wieder besonders beeindrucken müssen, um sich Homeoffice zu „verdienen“. Für erledigte Arbeit sollte der gleiche Maßstab gelten wie an „normalen“ Bürotagen. Nur weil Beschäftigte im besten Fall im Homeoffice mehr schaffen und Arbeitswege einsparen, sollten Sie ihnen nicht mehr Arbeit als gewöhnlich mitgeben.

Richtig umgesetzt werden Arbeitnehmer*innen- und Arbeitgeber*innen-Seite beide mit Homeoffice glücklich, vorausgesetzt, diese Maßnahme eignet sich für den betreffenden Job – alles, was sich übers Internet oder zumindest offline am heimischen Computer erledigen lässt, verlangt bekanntlich weiterhin leider die Anwesenheit vor Ort.

Mehr über Homeoffice und mobiles Arbeiten lesen Sie auf unserer Themenseite!

Bild: Pedro Figueras (Pexels, Pexels Lizenz)

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