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E-Learning: Strategien und Erfolge des interaktiven Lernens

16.10.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Britta Anselm.

Im digitalen Zeitalter müssen Unternehmen und Betriebe ständig auf dem neuesten Stand der Technik und des Wissens ihrer Branche sein. Doch wer sein Unternehmen mit neuen Geräten, Techniken und Strukturen versieht, muss dafür Sorge tragen, dass Mitarbeiter und Geschäftspartner diese Schritte nachvollziehen können. Darüber hinaus sollten nachhaltige Wege vorhanden sein, um den Nachwuchs und neue Mitarbeiter leicht und schnell auf die neuen Bedingungen einstellen zu können.

Besonders Berufe im naturwissenschaftlich-technischen Bereich erfahren regelmäßig Veränderungen in Abläufen, Richtlinien und Vorgaben, die zu bestimmten Zeiten durchgesetzt sein müssen. Deshalb sorgen Weiterbildungen dafür, dass die Belegschaft auf dem neuesten Stand der Dinge bleibt und das Unternehmen seinen Status erhalten oder sogar verbessern kann. Einer der populären Wege, diese Schulungen und Weiterbildungen nachhaltig einzurichten, ist das so genannte E-Learning. Dieses bedeutet electronic learning, also elektronisches Lernen und beinhaltet Lernangebote, die durch digitale Technologien an den Lernenden herangetragen sind.

Darunter fallen zum Beispiel:

  • Word Wide Web
  • Computersoftware
  • Email
  • Chats
  • Internetforen
  • virtuelle Lernplattformen

Besonders Schulen, Universitäten und Ausbildungsstätten nutzen seit der Verbreitung des Internets verstärkt Onlineplattformen, um das Lernangebot ständig aktuell zu halten und mit zusätzlichem Inhalt auszustatten. 1996 gründete die Bundesregierung die Initiative „Schulen ans Netz“, die bis 2012 in zahlreichen Schulen interaktive Projekte förderte und erfolgreiche Seiten wie Lehrer-Online oder lo-net² erschuf, die eine übergreifende Vernetzung und schulischen Austausch förderte.

An Universitäten haben sich seit Jahren die Studierenden-Netze etabliert, die Auswahl der Seminare und Vorlesungen, Daten und Eintragungen der Prüfungen und Zusatzmaterial der Dozenten über einen eigenen Zugang freistellen. Diese Netzwerke liefern die Basis für die Planung und Strukturierung der Studiengänge und der Studierenden selbst und helfen der Administration, ihre Arbeit gezielter zu erledigen. Nicht alle Systeme funktionieren sofort einwandfrei, doch der Vorteil liegt in der Flexibilität und der Möglichkeit das das Angebot ständig zu verändern und zu erweitern.

Einsatz in Unternehmen

Unternehmen besitzen ähnliche Optionen wie Schulen und Universitäten, den eigenen Erfolg der Firma über E-Learning zu steigern und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Doch nicht jede Form des E-Learnings ist für berufliche Plattformen gleich gut geeignet. Viele Fachleute empfehlen deshalb, die Unternehmensstrategie mit der Weiterbildungsstrategie zu vergleichen und Ziele, Zielgruppen und Nutzen herauszufiltern.

Dabei spielt das Umfeld des Unternehmens eine große Rolle, sowie die unterschiedlichen Bereiche und Abteilungen. Die späteren Lernziele können so klar definiert werden und die Lernprozesse folgen einer Struktur, die sowohl dem Betrieb, als auch dem Mitarbeiter weiterhilft. Die Formen, die dabei am häufigsten auftreten sind internet- oder computerbasierte Trainingsplattformen, neben Kombinationen, Videokonferenzen und Blended Learning (eine Mischung aus virtuellem Unterricht und herkömmlichen Lehreinheiten).

Viele Firmen nutzen mittlerweile auch eigene Wikis oder Weblogs, in denen fachspezifische Vorgänge, Neuerungen und Anleitungen herunterzuladen oder selbst zu verändern sind. In der neueren Zeit haben sich Pod- und Videocasts etabliert, die in Form von kürzeren oder längeren Videos und Audiodateien aktuelles Wissen vermitteln. Simulationen und Planspiele sind noch nicht weit verbreitet, geben aber interessante Einblicke in die Welt der E-Learning-Möglichkeiten.

Web Based Training und Computer Based Training

Unter dem WBT versteht sich die Einrichtung einer eigene Webseite oder eines eigenen Bereichs auf der internen Homepage mit unterschiedlichen Unter- und Zwischenkapiteln, welche die lernende Person nach und nach abarbeitet. Dabei kommt es ganz auf die Ausrichtung der Firma an, welchen Umfang und welche Medien zum Einsatz kommen. Einige Unternehmen, wie zum Beispiel Hager, das im Bereich Elektroinstallationen tätig ist, setzen mit eigenen Wissensplattformen auf die Ausbildung des eigenen Nachwuchses, die Förderung der Belegschaft und auf Informationen für Kunden. Es gibt zum Beispiel eine virtuelle Werkstatt, in welcher an unterschiedlichen Stationen eigene Aufgaben aus der Elektrotechnik zu erledigen sind. Dies erfolgt über die Homepage und die Eingabe per Maus oder Tastatur. Mit informativen E-Dokumenten und weiterer Fachliteratur erhalten Lernende zusätzliche Informationen passend zum Ausbildungsstand.

Banken und Sparkassen erhalten vom Sparkassen Verlag umfassende E-Learning-Angebote, um auf dem aktuellsten Stand der Steuer- und Finanzrechte zu bleiben. Sparkassen können dabei ihre Mitarbeiter regelmäßig schulen und über die Onlineplattform flexible Workshops einrichten. Fragebögen, Online-Evaluierung, Übungen oder Tests sind von den Anbietern auszuwählen und über die Plattform online bereitzustellen.

Computer basiertes Training ist intern in der eigenen Firma oder mit Hilfe einer eigenen Software eingerichtet. Dieses Selbststudium erfolgt meist in Form von mehreren Lehr- und Testmodulen, die auf DVDs, über das Netzwerk oder per Download zu installieren sind. Die Vorteile liegen in den umfangreichen Datenbanken des aktuellen Wissensstands und darin, dass die lernenden Personen ihr Lerntempo selbst bestimmen können. Die Selbsttests helfen dabei, die eigenen Fehler zu erkennen und das Lernpensum kontrollierter zu erledigen. Der Nachteil liegt in der manchmal fehlenden Aktualisierung des Systems, das sich eher an den Wissensstand, als an interaktive Lernprozesse oder individuelle Inhalte richtet.

Blended Learning

Diese Form des hybriden Lernens ist eine Kombination aus virtuellen und nichtvirtuellen Lernumgebungen. Wichtig ist bei diesem Format, dass die Lerninhalte sich an das jeweilige Medium anpassen. Im Online-Angebot können digitale Medien wie Videoaufzeichnungen, Podcasts, PDFs oder Online-Tests vorliegen, anhand derer sich die Lernenden vorbereiten können oder eine Präsenzstunde nacharbeiten. Im Unterricht vor Ort sollte der Fokus auf der Interaktion mit den Teilnehmern liegen und nicht auf einem Monolog des Lehrers. Austausch und Erörterung von konkreten Lernzielen hilft dabei, eine umfassende Weiterbildung zu gestalten. Die zusätzlichen Elemente der Online-Plattform liefern dabei wichtige Grundlagen und vertiefen oder ergänzen das bisher Gelernte.

Eine weitere Möglichkeit besteht zum Beispiel darin, parallel zum Unterricht ein Webcast oder einen virtuellen Klassenraum einzurichten, der Fragestellungen in Echtzeit ermöglicht, ohne dass Lernende vor Ort anwesend sein müssen. In der heutigen Zeit haben sich die sogenannten Webinare bereits durchgesetzt, die Kurzform für „Web-Seminare“. Diese beinhalten die Übertragung eines Web- oder Podcasts in das World Wide Web, zu welchem eine unbestimmte Anzahl an Teilnehmern sich einloggen und parallel Fragen im Chat oder per Voice over Internet Protocol (VoIP) stellen kann.

Je nach Unternehmensstruktur sind unterschiedliche Modelle des Blended Learnings sinnvoll, wie eine Rotation der Online- und Präsenzanteile oder das virtuelle Modell, das am Anfang und am Ende mit Lehrstunden vor Ort aufwartet. Andere Firmen nutzen die Selbststudienmethode, die das Kursangebot nur unterstützen soll. Weiterführende Informationen gibt es auf der Homepage e-teaching.org.

Simulationen und Planspiele

Eine neue Möglichkeit der Wissensvermittlung sind Simulationen und Planspiele, die nicht nur im medizinischen Bereich Anwendung finden, sondern auch in wirtschaftlichen Unternehmen, die zum Beispiel ihr Management trainieren oder die Ressourcenverwaltung optimieren wollen. Viele Lernspiele sollen den Praxisbezug herstellen und komplexe Vorgänge vereinfacht darstellen, ohne wichtige Details auszulassen. Oft sind es anschauliche Simulationen, die das Unternehmen übersichtlich in Bereiche oder Abteilungen unterteilen, die im Spiel unterschiedliche Rollen einnehmen müssen. Dank der Erfindung der Smartphones sind firmeneigene Apps dafür ebenfalls implementierbar. Die Idee hinter den Spielen steckt in der Motivation und Anschaulichkeit durch eine grafisch überzeugende Aufmachung und der Herausforderung, sich auf mehreren Ebenen zu informieren.

Doch der spielerische Ansatz soll tatsächlich wichtige Inhalte vermitteln, beispielsweise in Form einer Simulation der Kundengespräche oder ein Spiel zur Verbesserung des Managements. Der Baustoffhersteller Lafarge nutzt zum Beispiel ein Brettspiel, um auf Datensicherheit aufmerksam zu machen. Dadurch kann das Unternehmen seine Mitarbeiter auf die Gefahren aus unbekannten Mails, vertraulichen Dokumenten oder der Verwendung unsicherer Passwörter hinweisen und sich sicher sein, dass dank des Spiels viele Szenarien in Erinnerung bleiben.

Durch die mobilen Geräte wir Smartphones und Tablets ist es möglich, die Mitarbeiter über Spiele noch mehr zur Weiterbildung zu animieren und so das Wissen und den Wissenspool der Firma ständig zu erweitern.

E-Learning bietet sich für nahezu jede Firma an, ob aus dem Dienstleistungsbereich oder der Herstellung und Produktion. Die Vernetzung der vielen unterschiedlichen Medien und internen Strukturen ermöglicht eine umfassende Weiterbildung und trägt dazu bei, dass das Unternehmen das eigene Knowhow mit dem aktuellsten Stand der Technik oder der vorliegenden Prozesse vereint.

Quelle: Britta Anselm

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