24.09.2015 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Baudienst.
Der „Berliner Morgenpost” bleibt das Lachen im Halse stecken:
Berlin (ots) - Auch das noch. Ein Baustopp am BER. Böse Zungen könnten jetzt lästern, macht ja nichts, da baute ja sowieso niemand. Aber die Lage des größten Infrastrukturprojektes Ostdeutschlands und Berlins künftigem Tor zur Welt ist leider zu ernst für Scherze.
Als der Aufsichtsratschef Klaus Wowereit seinerzeit darauf drängte, gefälligst den Eröffnungstermin zu halten, geschah vieles auf der Baustelle, was dem gesunden Menschenverstand und der Fachkunde spottet.
Aus heutiger Sicht brisanter ist jedoch, wie mit den Fehlleistungen der Vergangenheit seitdem umgegangen wird. Auf welcher Grundlage konnte der Regierende Bürgermeister Michael Müller im Dezember 2014 behaupten, es seien keine zu hohen Deckenlasten festgestellt worden? Hatte die Flughafengesellschaft danach gesucht und die nun festgestellten Überschreitungen nicht gefunden? Oder hat sie gar nicht geprüft, es dem Aufsichtsrat gegenüber aber so dargestellt? Man darf sich aussuchen, was schlimmer ist.
Für Müller wird das Klima rauer. Ein Jahr vor der Wahl wird er erstmals persönlich für BER-Chaos, Baupfusch und Kommunikationspannen verantwortlich gemacht. Die Flughafen-Zeitbombe hat das Zeug, Politikerkarrieren in Schutt und Asche zu legen.
Die „Lausitzer Rundschau” glaubt gar nichts mehr:
Cottbus (ots) - Nichts geht mehr im BER-Hauptterminal. Derzeit kann die riesige, verglaste Haupthalle des berühmtesten Nichtflughafens der Welt nicht einmal als Notunterkunft für die fast täglich in Schönefeld ankommenden Flüchtlingsströme aus dem Nahen Osten genutzt werden, geschweige denn als funktionierender Airport-Terminal. Die zuständigen Bauaufseher aus Königs Wusterhausen können inzwischen nämlich nicht mehr sicher sein, dass das Gebäude überhaupt „sicher” und nicht gar einsturzgefährdet ist.
Sicher ist nur eins: Im Zusammenhang mit dem BER scheint inzwischen nichts mehr unmöglich, was sich ein menschliches Gehirn auch nur vorstellen kann. Im Zweifel ist das heute noch „Undenkbare” morgen schon von der BER-Realität wieder meilenweit übertroffen. Glauben Sie deshalb keinem Termin, der jetzt im Zusammenhang mit einer möglichen Flughafen-Eröffnung gehandelt wird. Seit gestern steht in den Sternen, wann der notwendige Umbau der verkorksten Entrauchungsanlage dort beginnen kann, geschweige denn, ob er aus heutiger Sicht überhaupt technisch möglich ist.
(Eine aktuelle und gute Übersicht über den Sachstand finden Sie beim Berliner „Tagesspiegel”.)
Quellen: Berliner Morgenpost / Lausitzer Rundschau
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