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DGNB-Zertifikat für Hotelgebäude belegt optimierte Lebenszykluskosten

10.03.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Baudienst.

Mit einem neuen Nutzungsprofil des DGNB-Zertifizierungssystems lässt sich die Qualität von Hotelimmobilien messbar bewerten. Das Zertifikat für Hotelgebäude berücksichtigt die speziellen Anforderungen der Branche. Neben Ökologie und Ökonomie misst das neue Nutzungsprofil Komfort-Aspekten hohe Bedeutung zu.

Darüber hinaus schenkt es der Sterne-Kategorie des Objekts Beachtung und bewertet die Standortqualität entsprechend der Nutzung: Die Anforderungen an Stadthotels mit verkehrsgünstiger Infrastruktur unterscheiden sich von denen abgelegener Landhotels.

Einen wichtigen Aspekt stellen auch Betriebs- und Unterhaltskosten dar, die vor allem in der Vor- und Entwurfsplanung eines Objekts festgelegt werden. Hier unterstützt das Zertifizierungssystem Hotelentwickler, Planer und Betreiber. Das DGNB Vorzertifikat, das für Gebäude im Planungsstadium geschaffen wurde, kann ihnen als Instrument zur Optimierung der Lebenszykluskosten dienen. Die ersten Auszeichnungen für Hotels wurden im Januar 2011 von der DGNB verliehen. Sie dokumentieren die hohe Qualität der geplanten oder bereits fertig gestellten Gebäude unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit.

Hotel Scandic Hamburg, EMPORIO Hochhaus
Im Zuge der Revitalisierung des EMPORIO Hochhauses in Hamburg entsteht auf dem Gelände ein Neubau mit Wohnungen, Büroflächen und einem Hotel. Der Mix aus Wohnen, Arbeiten und Hotelbetrieb erzeugt dort eine spannende Nutzungsvielfalt. In den neu geschaffenen, ruhigen Innenhof, der gleichzeitig den Hochhausnutzern zur Verfügung steht, werden Licht- und Wasserspiele integriert. Natürliche Belüftung und eine Klimatisierung durch Betonkernaktivierung zeichnen das Energiekonzept aus. Die Grundrisse konnten bei hoher Flächeneffizienz gleichzeitig behindertenfreundlich gestaltet werden. Hochwertige Baumaterialien sind ebenso selbstverständlich wie ein Regenwasser-Rückhaltebecken zur Unterstützung der Außenbewässerung.

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Hotel Scandic Berlin Potsdamer Platz
Für die Drittverwendbarkeit einer Immobilie spielt Flexibilität eine entscheidende Rolle. Ein Beispiel dafür ist die Statik des Scandic Hotels am Potsdamer Platz in Berlin, die auf eine möglichst flexible Grundrissgestaltung ausgelegt ist. Im Zuge einer Nutzungsänderung könnte das Hotel sehr einfach zu einem standortgerechten Apartmenthaus umgebaut werden. Beim Innenausbau wurde auf die Verwendung von Hölzern aus kontrollierter Forstwirtschaft geachtet. Der Anschluss an das Fernwärmenetz und ein Wärmerückgewinnungssystem stehen für eine effiziente Energieversorgung. Im Zusammenspiel mit hoher Flächeneffizienz führt das zu sehr niedrigen Lebenszykluskosten.

Etap Hotel Köln Messe
Eine kompakte und hochwertige Bauweise verhilft dem Etap Hotel Köln Messe im Zusammenspiel mit hochqualitativem Baumaterial zu einer energetisch optimierten Gebäudehülle. Für die ausreichende natürliche Belichtung sorgen relativ kleine, auf Grundrisse und Einrichtung abgestimmte Fensterflächen. Sie verringern einerseits die Transmissionswärmeverluste im Winter, andererseits kann durch die minimierten solaren Strahlungseinträge im Sommer die Klimatisierung kleiner dimensioniert werden. Dem naturgemäß hohen Trinkwasserverbrauch von Hotels wirken Wasser sparende Armaturen entgegen. Gute Erfahrungen während der Vorzertifizierung des Projekts veranlassten die Accor Gruppe, ein sogenanntes DGNB Masterplan-Zertifikat auf den Weg zu bringen: Mit Hilfe einer detaillierten Baubeschreibung und eines daraus abgeleiteten Pflichtenhefts lassen sich weitgehend baugleiche Gebäude schneller, einfacher und kostengünstiger zertifizieren.

Hafenspitze Düsseldorf, Bauteil A, Hyatt Regency
Bei der Planung des Hotels Hafenspitze Düsseldorf (Hyatt Regency), wurde insbesondere auf einen Ressourcen schonenden Betrieb geachtet. So sieht das Energiekonzept neben dem Anschluss an das Fernwärmenetz die Nutzung von Brunnenwasser zur Unterstützung der Kälteversorgung der Lüftungsanlagen vor. Alle größeren Wärmeverbraucher des Hotels werden über eine Wärmepumpe versorgt, die ebenfalls das Brunnenwasser nutzt. Nicht zuletzt versorgt Brunnenwasser die Toilettenspülungen über ein separates Leitungsnetz. Durch die frühe und intensive Einbindung der Nutzer konnte der Planungsprozess entscheidend optimiert werden, und während der Bauphase sicherte ein Baulogistiker unter anderem das Abfallmanagement.

Die DGNB Bewertungskriterien für Hotelimmobilien wurden von einem Expertenteam aus Planern, Entwicklern und Investoren aus dem Bereich Hotelbau sowie der Industrie erarbeitet. Das DGNB Nutzungsprofil ist deshalb passgenau auf die Anforderungen der Branche ausgerichtet. In der aktuellen Fassung berücksichtigt das Nutzungsprofil Neubauten.

Zertifizierte Hotels (Version 2010)
  • Hotel Scandic Hamburg, EMPORIO Hochhaus (Vorzertifikat)
  • Etap Hotel Köln Messe (Vorzertifikat)
  • Hafenspitze Düsseldorf, Hotel-Bauteil A, Hyatt Regency (Vorzertifikat)
  • Hotel Scandic Berlin Potsdamer Platz (Zertifikat)
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Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
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