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Deutsche Bauindustrie zur Ausbildungssituation

26.05.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Baudienst.

Jedes sechste Bauunternehmen will 2011 mehr ausbilden - Fachkräftesicherung Leitmotiv für die steigende Ausbildungsbereitschaft

"Jedes sechste deutsche Bauunternehmen will in diesem Jahr mehr Ausbildungsplätze bereitstellen." Das kündigte heute in Berlin der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie RA Michael Knipper an. In den Jahren 2009 und 2010 habe nur jedes zehnte Bauunternehmen sein Ausbildungsangebot anheben wollen. Der Hauptverband stützt dabei seinen Optimismus auf eine umfangreiche Sonderauswertung der aktuellen Ausbildungs-Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Danach wollen mehr als 16 Prozent der befragten Bauunternehmen 2011 mehr Ausbildungsplätze anbieten als im Vorjahr, bei den größeren Unternehmen mit 200 Beschäftigten und mehr sind dies sogar 22 Prozent. Knipper: "Damit setzt sich der positive Ausbildungstrend des vergangenen Jahres fort. Bereits zu Beginn des Ausbildungsjahres 2010/2011 haben wir rund 12.000 neue Lehrverträge registriert, knapp 6 Prozent mehr als im Jahr zuvor."

Leitmotiv der Bauunternehmen ist die "Sicherung des Fachkräftebedarfs": 60 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass dieses Motiv für ihre Ausbildungspläne maßgeblich sei. Vor zwei Jahren hätten noch weniger als 40 Prozent dieses Ausbildungsmotiv genannt. Demgegenüber habe nur jedes fünfte Unternehmen angegeben, dass die "betrieblichen Geschäftserwartungen" entscheidend seien. "Für uns ist die Betonung des Sicherungsmotivs verständlich: Der altersbedingte Abgang übersteigt seit Jahren die Zugänge an Nachwuchskräften. Es wird Zeit, dass diese Lücken geschlossen werden," so Knipper.

Die zunehmende Ausbildungsbereitschaft stößt jedoch - wie die DIHK-Ausbildungs-Umfrage zeigt - schon jetzt an Grenzen. Zum einen melden 55 Prozent der Unternehmen rückläufige Bewerberzahlen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Gruppe der Schulabsolventen mit Hauptschul- und Realschulabschluss seit Jahren überdurchschnittlich zurückgeht. Zum anderen beklagen drei Viertel der befragten Unternehmen eine mangelhafte Ausbildungsreife der Schulabgänger. Bei jedem zweiten Bewerber fehlen selbst elementare Rechenfertigkeiten. Schwächen gibt es darüber hinaus auch im mündlichen und schriftlichen Ausdrucksvermögen. Trotzdem sind 70 Prozent der Bauunternehmen grundsätzlich bereit, neue Ausbildungsplätze auch mit lernschwächeren Jugendlichen zu besetzen. 52 Prozent der Unternehmen wollen versuchen, die Mängel mit eigener Nachhilfe aufzufangen. 40 Prozent wollen ausbildungsbegleitende Hilfen der Bundesagentur für Arbeit in Anspruch nehmen. Der Hauptverband begrüßt, dass deutsche Bauunternehmen zunehmend auch "soziale Verantwortung" übernehmen.

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Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
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