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Brandschutz modern

18.02.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Teckentrup GmbH & Co. KG.

Berufskolleg Recklinghausen: Transparenter Brandschutz im Foyer, Feuer- und Rauchschutz für die Rettungswege

Brandschutz und modernes, ästhetisches Ambiente sind kein Widerspruch. Dafür steht beispielhaft das große Foyer des Max-Born-Kollegs in Recklinghausen. Die umlaufenden Galerien sind geschosshoch verglast - und vereinen so Technik und Ästhetik: Die transparenten Wände dienen als Brand- und Absturz-Schutz und vergrößern den Zentralraum optisch. „Weil bei der Größe der Gläser die Gefahr bestand, dass die Decken im Brandfall durchbiegen und in der Folge das Glas bricht, entwickelten die Planer Sonderanschlüsse. Dafür erhielten wir eine bauaufsichtliche Zulassung im Einzelfall", berichtet Heinz-Jürgen Stoll, Technischer Berater und Niederlassungsleiter des System-Lieferanten Teckentrup (Verl).

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„Das Max-Born-Berufskolleg ist eine Schule (...), an der über 3.000 Menschen arbeiten. Die größte Gruppe (...) stellen die Schülerinnen und Schüler." So steht es in der Präambel des Schulprogramms. Die Sätze verdeutlichen das Selbstverständnis der Schule, aber auch ihre Größe. Das Kolleg gliedert sich in sieben Berufsfelder, von der Elektro- bis zur Orthopädietechnik, und in zehn Bildungsgänge, von Hauptschule bis Gymnasium - ein Schmelztiegel, in dem viele Menschen zusammentreffen. Die „heißeste Stelle des Tiegels" ist das Foyer: Es führt in die Aula, die auch vom benachbarten Herwig-Blankerts-Kolleg genutzt wird und erstreckt sich über die gesamte Gebäudehöhe. Aus dem Foyer führen die Treppen nach oben. Die Erschließungswege in den Obergeschossen laufen galerieartig um den Zentralbau und vergrößern diesen optisch - ein angemessener architektonischer Kunstgriff, denn ein zentraler Empfang für mehrere tausend Menschen verlangt nach Größe.

Transparenter Brandschutz

Für das Foyer gelten besonders strenge Brandschutzvorschriften, weil es als Fluchtweg für eine große Personenzahl ausgelegt sein muss und hier die Gefahr des Brandüberschlags auf andere Geschosse hoch ist. Mit den zum Forum orientierten Fluren der oberen Stockwerke steigt das Gefahrenpotenzial zusätzlich. Die Lösung lag in der geschosshohen Brandschutz-Verglasung der Umläufe - ausgelegt für einseitige Brandbelastung. (Die feuerabgekehrte Seite wurde durch einen Brandschutzsachverständigen festgelegt.) Die Gläser bestehen aus zwei Scheiben (Float / Pyran), mit PVB-Folie verklebt. Dieser Aufbau erfüllt die Feuerschutz-Vorgaben wie auch die Vorschriften zur Absturzsicherung.

Die geschosshohe Verglasung der Galerien ist Brand- und Absturzschutz zugleich. Aufgrund der Größe der Scheiben musste eine besondere Anschlusskonstruktion gefunden werden, die die bauaufsichtliche Zulassung über eine Zustimmung im Einzelfall erhielt. // Foto: Teckentrup
Heinz-Jürgen Stoll, Projektberater des Brandschutzspezialisten Teckentrup (Verl), berichtet: „In den Anschlüssen musste eine Befestigung gefunden werden, die ein Verformen der Elemente bzw. Glasbruch verhindert. Dafür wurden obere und untere Sonderanschlüsse entwickelt, die Zulassung erfolgte im Einzelfall." Die Montage erfolgte dann mit dem Stahl-Profilsystem "Forster Presto".

Die Übergänge von der Freitreppe in die Obergeschosse stehen in der Regel offen. Um auch hier den geforderten Brandschutz zu gewährleisten, sorgen rauchdichte Brandschutz-Schiebetore T30-1 „Teckentrup E" für Sicherheit. Diese sind mit künstlichem Sturz und teilweise mit künstlichem Anschlag auf der Zulaufseite ausgestattet. „Das ist nicht nur technisch gut gelöst, sondern auch architektonisch gekonnt entwickelt: Die Tore fügen sich sehr harmonisch in die Innenarchitektur ein, der Raum behält seine Leichtigkeit und sein Licht. Türen hätten hier wegen des Schwenkbereichs nicht funktioniert", berichtet Stoll.

Rauchdichte Treppenhäuser

Rauchdichtheit war auch in weniger repräsentativen Gebäudeteilen eine Vorgabe. In den Treppenhäusern sind beispielsweise 34 Rohrprofiltüren (T30) eingebaut, die über eine absenkbare Bodendichtung den rauchdichten Abschluss sicher stellen - und mit diesem System wesentlich langlebiger sind als konventionelle Schleifdichtungen.

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