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Besser sicher ins eigene Zuhause

28.05.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: LBS Westdeutsche Landesbausparkasse.

Paradox: Niedrige Zinsen bergen auch Gefahren bei einer Immobilienfinanzierung.

Der Weg ins eigene Zuhause war noch nie so günstig wie zurzeit. Die historisch niedrigen Zinsen machen Wohneigentum für viele Menschen bezahlbar. Sogar 100-Prozent-Finanzierungen für Immobilienerwerber ohne eigene Mittel scheinen angesichts der anfangs vergleichsweise geringen monatlichen Belastung möglich. Finanzierungen "auf Kante" bergen jedoch handfeste Risiken, die nicht sofort zu erkennen sind. Die größte Investition im Leben sollte deshalb gerade in diesem extremen Zinsumfeld solide geplant, langfristig sicher und dauerhaft bezahlbar sein. "Niemandem ist daran gelegen, dass die Finanzierung ernsthaft wackelt, wenn die Zinsen wieder steigen sollten", sagt Thorsten Berg, Pressereferent der LBS West.

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Die Gefahr besteht – so paradox es klingt – in den niedrigen Zinsen. Was viele nicht wissen: Je niedriger die Zinsen für den Immobilienkredit sind, desto länger dauert bei gleicher Tilgungshöhe die Entschuldung.

Ein Beispiel: Eine Finanzierung über 200.000 Euro mit einer jährlichen Tilgung von einem Prozent wäre bei einem aktuellen Zinssatz von drei Prozent erst nach 46 Jahren abbezahlt. Das sind bei gleicher Tilgung 14 Jahre mehr als bei einem Zinssatz von sechs Prozent, der noch vor gut zehn Jahren für ein Annuitätendarlehen bezahlt werden musste. Bei einem Zinssatz von drei Prozent und einer Tilgung von vier Prozent wäre der Bauherr jedoch bereits nach 18 Jahren schuldenfrei und würde durch die verkürzte Laufzeit mehrere zehntausend Euro sparen.

Darlehen mit zwei oder mehr Prozent tilgen

"Wir empfehlen, die freie Liquidität durch die niedrigeren Zinsen in eine höhere Tilgung von zwei oder mehr Prozent zu stecken", rät Berg. Nur so kann eine schnelle und günstige Rückzahlung des Darlehens erreicht werden und das Risiko steigender Kreditraten nach Ablauf der Zinsfestschreibung minimiert werden. Allein aus dem Zinsaufwand, den Finanzierer vor zehn oder zwanzig Jahren für ihren Kredit aufwenden mussten, lässt sich heute genügend Spielraum für eine höhere Tilgung ableiten. So lag die monatliche Belastung für ein 200.000-Euro-Darlehen im Jahr 1992 mit 8,5 Prozent Zinsen bei 1.416,67 Euro. 2002 wurden bei sechs Prozent Zinsen 1.000 Euro fällig. Aktuell leisten Darlehensnehmer bei drei Prozent nur noch 500 Euro Zinsaufwand pro Monat.

Je länger es bis zur Entschuldung dauert, umso öfter setzt sich der Darlehensnehmer dem Zinsänderungsrisiko aus, das bei einem Annuitätendarlehen immer dann besteht, wenn die festgelegte Zinsbindung endet. "Bei den derzeit niedrigen Zinsen sollten möglichst lange Zinsfestschreibungen – mindestens über 15 Jahre – gewählt werden", rät Berg. Absolute Zinssicherheit bis zur Zahlung der letzten Rate bietet nur ein Bausparvertrag. Mit dieser "Zinsversicherung" steht bereits bei der Unterschrift unter den Bausparvertrag nicht nur der Zinssatz für das Bauspardarlehen, sondern auch die Laufzeit und alle Kosten für diesen Finanzierungsbaustein fest.

Keine Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital

Die LBS West rät, eine solide Immobilienfinanzierung in der Niedrigzinsphase grundsätzlich aus drei Teilen aufzubauen: 20 Prozent Eigenkapital, 30 Prozent Bauspardarlehen und 50 Prozent Annuitätendarlehen mit möglichst langer Laufzeit. "Ohne Eigenkapital sollte man auch in der Niedrigzinsphase besser keine Immobilienfinanzierung wagen", sagt Thorsten Berg. Das bringt nicht nur Sicherheit, sondern bei den Banken auch einen besseren Zinssatz.


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