03.03.2016 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Die deutsche Bauindustrie.
Das deutsche Bauhauptgewerbe schließt das Baujahr 2015 mit einem Umsatzplus von 1,6 % ab. Damit bleibt das Jahresergebnis nur wenig hinter der Verbandsprognose zu Jahresbeginn 2015 von plus 2 % zurück. Dies teilt der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie heute in Berlin in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mit. Zu dieser Entwicklung hat auch der milde Dezember mit einem Umsatzplus von 9,1 % beigetragen. Die größeren Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten hingegen ein Umsatzplus von 6,9 %, für das Gesamtjahr ergibt sich hier ein Plus von 1,4 %.
Die Aussichten für das laufende Jahr sind nach wie vor vielversprechend: Die Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten für 2015 ein Orderplus von nominal 5,2 %. Im Dezember lag der Auftragseingang sogar um nominal 22,5 % über dem Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Vormonat sind die Aufträge nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 3,9 % gestiegen (arbeitstäglich-, saison- und preisbereinigt). Entsprechend optimistisch sind die Unternehmen: Für das laufende Jahr rechnen 90 % der vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) im Rahmen der aktuellen Konjunkturumfrage befragten Bauunternehmen mit einer besseren (16 %) bzw. gleichbleibenden (74 %) Geschäftslage, der Anteil der Pessimisten ist binnen Jahresfrist auf 10 % gesunken.
Der Wohnungsbau war auch 2015 die stärkste Stütze der Baukonjunktur: Der Umsatz aller Betriebe legte um 2,9 % zu (Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten: +7,1 %), der Auftragseingang stieg um nominal 13,3 %. Die Bausparte hat im vergangenen Jahr von den nach wie vor niedrigen Zinsen, der guten Arbeitsmarktlage und der gestiegenen Nachfrage nach Wohnraum - insbesondere in Ballungsgebieten - profitiert. Zum Jahresende zogen Umsatz und Auftragseingang noch einmal deutlich an (+10,5 % bzw. +9,9 %). Auch die Baugenehmigungen für neue Wohnungen in Wohngebäuden (veranschlagte Baukosten) nahmen im vergangenen Jahr zu (Jan.-Nov.: +7,6 %). Aufgrund der nach wie vor guten Bedingungen für den Wohnungsbau erwartet der Hauptverband für das laufende Jahr einen weiteren Umsatzanstieg von 5 %.
Der Wirtschaftsbau hat zum Jahresende mit einem Umsatzplus von 8,7 % unerwartet kräftig zugelegt und konnte das Baujahr mit einem - wenn auch nur leichten - Plus abschließen: Der Umsatz aller Betriebe lag um 0,6 % über dem Niveau von 2014 (Betr. m. 20 u. mehr Besch.: +0,3 %). Da auch die Nachfrage in den vergangenen vier Monaten 2015 anzog, wurde für das Gesamtjahr auch ein leichtes Orderplus von 1,1 % gemeldet, insbesondere im Wirtschaftstiefbau (+5,5 %). Der Hauptverband führt dies vor allem auf die zusätzlichen Bundesmittel für die Bahn in Höhe von 1 Mrd. Euro für den Zeitraum von 2016 bis 2019 zurück. Ob dies für ein Umsatzplus im gesamten Wirtschaftsbau im laufenden Jahr reicht, bleibt abzuwarten. Der Hauptverband ist eher skeptisch und erwartet eine Seitwärtsbewegung. Dies deckt sich auch mit den Ergebnissen der aktuellen DIHK-Umfrage, welche im Vergleich zum Herbst keine wesentlich höhere Investitionsneigung der Industrieunternehmen zeigte.
Der Öffentliche Bau hat zum Jahresende noch von der Rechnungslegung der Gebietskörperschaften profitiert und damit die Erwartungen zu Jahresbeginn erfüllt: Der Umsatz aller Betriebe lag 2015 um 1,0 % über dem Vorjahresergebnis (Betr. m. 20 u. mehr Besch.: -0,8 %), dank eines deutlichen Umsatzanstiegs im Dezember von 7,9 %. Auch die Nachfrage zog zum Jahresende deutlich an: Die Baubetriebe meldeten für Dezember ein Orderplus von 59,2 % (Gesamtjahr 2015: +5,4 %), welches überwiegend auf Großprojekte insbesondere im Sonstigen Tiefbau in Bayern zurückzuführen ist. Dieser lag im gesamtdeutschen Durchschnitt um 114,6 % über dem Vorjahresmonat (2015: +7,0 %). Aber auch der Öffentliche Hochbau legte kräftig zu (Dez.: +30,0 %, 2015: +9,3 %). Der Hauptverband führt diese Entwicklung auf die gestiegenen Flüchtlingszahlen zurück: Öffentliche Gebäude werden zu Notunterkünfte umgebaut. Der Hauptverband ist für 2016 entsprechend optimistisch und erwartet ein Umsatzplus von 4 %.
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