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Architektur in England: Sonnenschutz und Glasdesign

12.05.2010  — none .  Quelle: none.

Blumen für Reading: Baukunst im keramischen Digitaldruck



Die englische Stadt Reading in der Grafschaft Berkshire ist um eine architektonische Attraktion reicher: Das Bürogebäude „One Reading Central“ prägt mit einem 38 Meter hohen, auf die Glasfassade gedruckten Kunstwerk das Stadtbild – direkt an der Einfahrt zum Bahnhof und somit für viele Besucher Teil der ersten Begegnung. Um das imposante Kunstwerk auf die Glasscheiben zu übertragen, wurde das Motiv des Londoner Glasdesigners Graham Jones zunächst digitalisiert und dann im keramischen Digitaldruck in Hildesheim auf die Glasoberfläche übertragen. Doch der Büroneubau ist auch energetisch auf höchstem Niveau: Mit dem Wärmedämmglas iplus neutral E im ungeheizten Treppenhaus und ipasol neutral Sonnenschutzglas in den Büros liegen die Energiebedarfswerte so niedrig, dass das Gebäude mit dem „Breeam excellent rating“ ausgezeichnet wurde.

„Kunst in die Stadt zu bringen“ und so für jeden frei zugänglich zu machen, schreibt der Paragraph 106 des englischen „Town & Country Planning Act“ aus dem Jahre 1990 vor. Hierbei beschränken sich die Maßnahmen nicht nur auf Monumente oder Statuen, auch Bauprojekte können und sollen einbezogen werden. One Reading Central, mit mehr als 20.000 Quadratmetern Bürofläche auf zehn Stockwerken das größte Bürogebäude der Stadt, ist dafür ein ideales Beispiel. Ein Wechselspiel zwischen hellen Blau- und zarten Grüntönen auf einer attraktiven Glasfassade: Das Blütenkunstwerk auf der Fassade offenbart detaillierte Strukturen und filigrane Formen, sogar einzelne Pinselstriche sind zu erkennen.

Das 38 Meter hohe Blütenmotiv aus keramischer Farbe ist dauerhaft ins Glas eingebrannt. Dahinter verborgen liegt das zentrale Treppenhaus des Gebäudes.
Die Glasvorlage wurde im keramischen Mehrfarb-Digitaldruck übertragen. Dafür musste das Bild als Datei angelegt und drucktechnisch transformiert werden. Dabei arbeiteten die Interpane Grafiker eng mit dem Künstler zusammen. Die computer-basierte Version bestand letztlich aus 55 Schichten mit individuellen Farben und Formen. Mit diesen Daten versorgt, übertrug die Druckmaschine dieses Bild mit speziellen Druckköpfen hochauflösend (bis zu 720 dpi) auf das Glas. Durch anschließendes Einbrennen der keramischen Farbe verschmolz das Motiv dauerhaft mit der Glasoberfläche. So ist es lichtbeständig, kratz- und abriebfest und lässt sich wie konventionelles Glas reinigen. Interessante Randnotiz: Die Vorbereitungszeit des Kunstwerks betrug sechs Wochen, der Druck auf die insgesamt 100 Glasscheiben mit einer Gesamtfläche von 285 Quadratmetern nur zwei. Die gestalteten Glaselemente wurden anschließend mit einer beschichteten Gegenscheibe zu Isolierglas weiterverarbeitet. Es entstand ein iplus Wärmedämmglas, das Ästhetik und Energieeinsparungen ideal kombiniert.

Größtes Bürogebäude in Reading: Sonnenschutzverglasung reduziert Klimatisierungskosten bei hoher Tageslichttransmission.
Fotos: Interpane / Michelle Y. Sima
Preiswürdig nachhaltig

Reading zählt zu den fünf britischen Städten, die sich am besten von der weltweiten Wirtschaftskrise 2008 erholen – dies spiegelt sich auch in der architektonischen Qualität wider: One Reading Central trägt das so genannte „Breeam excellent rating“. Breeam wurde 1990 ins Leben gerufen, um die Nachhaltigkeit von gewerblich genutzten Gebäuden in Großbritannien zu bewerten und zu fördern. Der hohe Wärmedämmstandard floss mit in diese Bewertung ein: iplus neutral E verhindert beispielsweise mit einem Wärmedämmwert von Ug=1,1 W/m²K (nach EN 673) das Auskühlen des Gebäudes über das ungeheizte Treppenhaus.

Sonnenschutz minimiert Klimatisierungskosten

Das übrige Bürogebäude wird von 7.500 Quadratmetern ipasol neutral 50/27 Sonnenschutzglas vor sommerlicher Überhitzung geschützt. Gleichzeitig sorgt es für neutrale Durchsicht und viel Tageslicht im Inneren TL = 50 Prozent), so dass elektrisches Licht erst verhältnismäßig spät eingeschaltet wird. Die energetischen Eigenschaften tragen dazu bei, die Betriebskosten des Gebäudes gering zu halten. Durch den niedrigen Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert = 27 Prozent nach EN 410) erhitzen sich die Räume auch bei hoher Sonneneinstrahlung weniger – die Klimatisierungskosten sinken. Im Winter sorgt der Ug-Wert von 1,1 W/m²K (nach EN 673) für effektive Wärmedämmung.

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Quelle: Interpane
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