16.12.2024 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Horváth.
Doch woher kommt der Optimismus der Finanzverantwortlichen vor dem Hintergrund der angespannten konjunkturellen Lage?
Zunächst zeigt die Horváth-Studie, dass das US-Wahlergebnis – die zweite Amtszeit von Donald Trump – aus Sicht der meisten Befragten in den Finanzabteilungen keine großen negativen Konsequenzen haben wird. Lediglich 18 Prozent blicken diesbezüglich mit Sorge in die Zukunft. Ein Drittel steht dem Wahlergebnis neutral gegenüber (34 Prozent). Rund die Hälfte gibt an, dass sich der Wahlausgang für ihr Unternehmen keinesfalls negativ auswirken wird.
Politische Ereignisse und Entwicklungen werden immer von den Unternehmen beobachtet und in die wirtschaftliche Bewertung und Entscheidungsfindung einbezogen. Sie sind jedoch nicht alles entscheidend für die Geschäftsaussichten.
– Achim Wenning, Studienleiter und Partner der Managementberatung Horváth
Optimistisch im Sinne von prognostiziertem Wachstum für 2025 sind der Studie zufolge vor allem die Unternehmen, die ein sehr gutes Performance-Management vorweisen, das datengestützt auf eine breite Informationsgrundlage mit vielen Variablen zurückgreift, um tagesaktuell und schnell Entscheidungsunterstützung liefern zu können. Und da hat sich dem Experten zufolge in den vergangenen Monaten einiges getan. In sechs von insgesamt acht Dimensionen bewertet die Mehrheit der befragten Finanzmanager ihr Performance-Management als mindestens zufriedenstellend. Beispielsweise geben drei Viertel an, dass die Ergebnisse einen nachweislich positiven Einfluss auf ihre Geschäftsentwicklung haben – also konsequent Ableitungen getroffen und konkrete Optimierungsmaßnahmen umgesetzt werden.
Dem Finanzressort kommt somit eine Schlüsselrolle auf dem Weg „zurück zum nachhaltigen Wachstum“ zu. Dies zeigen auch vermehrte interne Anfragen sowie eine höhere Wertschätzung dem Finanzressort gegenüber, die von vielen der teilnehmenden CFOs wahrgenommen werden (72 Prozent). Die erhöhte Nachfrage nach Steuerungsinformationen und vorausschauenden Analysen schlägt sich in den meisten der untersuchten Unternehmen allerdings auch als „Auslastung am Limit“ nieder. 54 Prozent geben an, dass die Arbeitslast in den vergangenen Monaten enorm gestiegen ist. Und ein kurzfristiger Personalaufbau ist nicht in Sicht. Nur weniger als ein Drittel der untersuchten Finanzressorts schafft es der Studie zufolge, Spezialisten-Profile zeitnah zu besetzen. „Trotz grundsätzlicher Entspannung auf dem Arbeitsmarkt: Die Fachkräfte, die in den Finanzabteilungen gerade dringend benötigt werden, sind nach wie vor schwer zu bekommen“, so Horváth-Experte Achim Wenning. „Zudem wird eine personelle Aufstockung in nicht direkt wertschöpfenden Querschnittsbereichen in vielen Unternehmen angesichts der anhaltenden konjunkturellen Unsicherheit gerade nicht so einfach bewilligt“, ergänzt Wenning. Dabei werden gerade in strategisch wichtigen Unterstützungsbereichen mit direktem Einfluss auf die Unternehmenssteuerung und akutem Handlungsbedarf dringend Expert:innen benötigt.
Für die aktuelle Horváth CFO-Studie 2025 wurden branchen- und länderübergreifend über 150 Finance Manager befragt, aus Unternehmen mit mehrheitlich über 1.000 Mitarbeitenden, davon über 100 aus der DACH-Region. Die Studie wurde im November 2024 ausgewertet. Die Studie kann über diesen Link eingesehen werden: https://hrvth.com/4hZVVrN
Bild: u_3u3n7wt5sr (Pixabay, Pixabay License)