Notfallset soll Kulturgut bei Wasserschäden schützen

17.02.2023  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz.

Ob Überschwemmung, Starkregen oder Wasserschäden: Nicht zuletzt die Flut an der Ahr hat gezeigt, das nach dem Schutz von Menschenleben und ihrem Hab und Gut auch Bibliotheken, Museen und Archive ihre wertvollen Bücher, Dokumente und Unterlagen in Zukunft besser sichern müssen. Ein Notfallset soll dabei helfen.

Die Landesstelle Bestandserhaltung in Rheinland-Pfalz (LBE) mit Sitz im Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ) hat flankierend zu den Planungen für eine landesweite Notfallvorsorge für den Kulturgutschutz ein „LBE-Notfallset“ zusammengestellt, das jetzt überall im Land an interessierte Bibliotheken, Archive und Museen versandt wurde.

Das Notfall-Set enthält in drei Boxen und einem Karton die Grundausstattung für die Erstversorgung von Büchern und Dokumenten, die von einem Wasserschaden betroffen sind. Neben Bestandteilen zur Absicherung des Schadensorts in der Bibliothek oder dem Archiv und Museum beinhaltet die Box auch Ausrüstung zum persönlichen Schutz und Materialien zur Verpackung von wassergeschädigtem Kulturgut sowie zur Dokumentation.

„Neben Großschadensereignissen sind kleinere „alltägliche“ Notfälle wie Wasserschäden durch schadhafte Rohre oder Starkregen immer möglich. Durch die Erstausstattung in Form des LBE-Notfallsets können die betroffenen Einrichtungen unmittelbar aktiv werden und die Erstversorgung starten. So sind Folgeschäden und Verluste vermeidbar“, erklärt die Leiterin des Landesbibliothekszentrums, Dr. Annette Gerlach. Man sei froh, dass dieses neue Angebot durch zusätzliche Landesmittel für die LBE möglich geworden sei.

Ehren- und hauptamtlich geführten Archiven, Bibliotheken und Museen, die ein Interesse an dem Notfallset bekundet hatten, haben es in diesen Tagen erhalten. Darunter zählen Archive wie die in Frankenthal, in Bad Hönningen oder Bad Bodendorf, Bibliotheken wie beispielsweise die Stadtbibliothek in Trier oder Museen wie das in Leutesdorf, Sinzig oder in Zweibrücken. Insgesamt wurden zirka 100.000 Euro an Landesmitteln dafür aufgewendet.

Um den Einrichtungen die Handhabung des LBE-Notfallsets und die Abläufe bei der Erstversorgung zu vermitteln, wird die Landesstelle im Laufe des ersten Quartals 2023 eine bebilderte begleitende Handreichung zur Verfügung stellen. Zudem ist noch eine Informationsveranstaltung geplant. Auch im Rahmen des rheinland-pfälzischen/saarländischen Archivtages 2023 am 8. Mai mit dem Schwerpunktthema „Notfallvorsorge“ soll das LBE-Set vorgestellt werden.

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Bild: Markus Spiske (Pexels, Pexels Lizenz)

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