Herkunft des kulturellen Erbes in Bibliotheken muss weiter erforscht werden

10.04.2025  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv).

In den letzten Jahren hat die Verpflichtung, in der NS-Zeit geraubte Bücher an die Berechtigten zurückzugeben, die Suche nach NS-Raubgut in Bibliotheksbeständen und damit die bibliothekarische Provenienzforschung intensiviert. Am 9. April 2025 fand der 7. Internationale Tag der Provenienzforschung statt.

Auch in diesem Jahr beteiligen sich bundesweit Bibliotheken mit vielfältigen Veranstaltungen an dem Aktionstag. Unter dem Motto #spurensuche organisierten z. B. die Zentral- und Landesbibliothek Berlin, die Staatsbibliothek zu Berlin sowie die Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin geführte Provenienz-Spaziergänge, die Einblicke in die Arbeit der Provenienzforschung geben.

Dazu Antje Theise, Bundesvorstandsmitglied des Deutschen Bibliotheksverbandes e. V. (dbv): „Bibliotheken bewahren einen großen Teil unseres kulturellen Erbes. Damit ist auch die hohe Verantwortung gekoppelt, die Provenienz dieses Kulturguts zu erforschen und gemäß der Washingtoner Erklärung transparent zu machen. Als dbv setzen wir uns dafür ein, dass diese Arbeit konsequent fortgeführt wird.“

Im Deutschen Bibliotheksverband befasst sich die Kommission Provenienzforschung und Provenienzerschließung mit dem Thema. In den Jahren 2022, 2023 und 2024 hatte sie gemeinsam mit weiteren Partnern einen Zertifikatslehrgang für Bibliothekar*innen angeboten, bei dem es um Grundlagen der bibliothekarischen Provenienzforschung und Provenienzerschließung mit den Schwerpunkten NS-Raubgut und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten ging.

Zum Hintergrund

Der Tag der Provenienzforschung wurde 2019 vom Arbeitskreis Provenienzforschung e. V. ins Leben gerufen. Ziel des Aktionstages ist es, das Thema Provenienzforschung in Museen, Bibliotheken und Archiven in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.

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Bild: Joanna Kosinska (Unsplash, Unsplash Lizenz)

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