02.11.2023 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Apotheken Umschau.
Einer Befragung der Stiftung Deutsche Depressionshilfe zufolge nutzen sieben Prozent der Menschen mit einer diagnostizierten Depression, die sich aktuell in einer Krankheitsphase befinden, schon eine sogenannte digitale Gesundheitsanwendung (DiGA). Mit dem digitalen Helfer können sie sich über die Ursachen einer Depression informieren und sie behandeln, wann immer sie Zeit dafür finden. "Generell sehen wir die Stärkung der Patientenautonomie durch die DiGA als Vorteil", sagt der Psychiater Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Depressionen sind in Deutschland das Erkrankungsfeld mit den meisten digitalen Gesundheitsanwendungen. Die Apps bauen in der Regel auf dem Modell kognitiver Verhaltenstherapie auf, die laut Hegerl weltweit die am besten belegte Psychotherapieform bei Depressionen ist. Zentrale Inhalte der Apps: den Tag strukturieren, negative Grübelschleifen durchbrechen und lernen, Selbstüberforderung zu stoppen.
Doch lassen sich psychische Probleme wirklich online behandeln? Tatsächlich gibt es inzwischen Forschungsergebnisse, die zeigen, dass die Digital-Angebote gut helfen und eventuell sogar mit einer Psychotherapie im direkten Kontakt vergleichbar sind. Wichtig aber: "Eine DiGA ist keine Alternative zu einer leitlinienkonformen Behandlung bei einer Depression mit Antidepressiva und/oder Psychotherapie", betont Hegerl. Das gilt insbesondere bei sehr schweren Depressionen. Nur im persönlichen Kontakt können Feinheiten wie Gesichtsausdrücke oder andere nonverbale Signale Hinweise liefern, wenn jemand in großer Not und vielleicht sogar suizidgefährdet ist.
Hier finden Sie Tipps, wie Sie die ersten Schritte auf dem leider oft schwierige Weg zum Therapieplatz gehen.
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