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Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Oktober 2013

15.10.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

Die deutsche Wirtschaft wächst zurzeit mit moderatem Tempo. Das außenwirtschaftliche Umfeld wirkt nach wie vor dämpfend; die Anpassungsprozesse zur Bewältigung der Finanzkrise im Euroraum dauern an und die Dynamik der Schwellenländer hat sich deutlich abgeschwächt. Dagegen haben sich die binnenwirtschaftlichen Auftriebskräfte in Deutschland weiter stabilisiert.

Insbesondere die Investitionen in Ausrüstungen nahmen im zweiten Quartal erstmals nach sechs Quartalen wieder leicht zu. Dies dürfte sich im dritten Quartal fortsetzen. Die weiterhin positive Entwicklung der Beschäftigung stützt die Privaten Konsumausgaben und festigt so die konjunkturelle Entwicklung. Insgesamt wird das Wachstumstempo der deutschen Wirtschaft im zweiten Halbjahr allerdings moderat bleiben. Die Bundesregierung wird ihre Herbstprojektion für die Jahre 2013 und 2014 am 23. Oktober vorlegen.

Das Wachstum der Weltwirtschaft bleibt weiterhin nur verhalten. Die Wachstumsimpulse kommen inzwischen zunehmend aus den Industriestaaten. Demgegenüber verlor das Wachstum in den Schwellenländern teilweise deutlich an Dynamik. Hieran dürfte sich vorerst wenig ändern. Maßgeblich für die Perspektiven der Weltwirtschaft sind aktuell vor allem die ökonomischen und politischen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten. Die US-Wirtschaft war im zweiten Quartal dieses Jahres überraschend stark gewachsen. Nach den zuletzt teilweise ungünstigeren Konjunkturdaten dürfte das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte weniger dynamisch als bislang erwartet ausfallen. Hinzu kommen Risiken, die sich aus dem anhaltenden Haushaltsstreit im US-Kongress ergeben. Die leichte Erholung der Eurozone, die im zweiten Quartal nach eineinhalbjähriger Rezession eingesetzt hat, dürfte sich bei recht unterschiedlicher Entwicklung in den einzelnen Mitgliedstaaten verhalten fortsetzen. Die rückläufige Entwicklung von Rohstoffpreisen sowie massive Kapitalabflüsse belasten das Wachstum in Schwellenländern. Vor diesem Hintergrund hat der IWF seine jüngste Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft noch einmal leicht abwärts revidiert und rechnet jetzt mit einem Wachstum von 2,9 % in diesem und von 3,6 % im nächsten Jahr.

Die gedämpfte Entwicklung der deutschen Absatzmärkte führt derzeit tendenziell zu einer Seitwärtsbewegung der deutschen Warenausfuhren. Im August stiegen sie in jeweiligen Preisen saisonbereinigt um 1,0 % an und glichen damit den Rückgang vom Monat zuvor wieder aus. Die Wareneinfuhren nahmen im August saisonbereinigt um 0,4 % zu. Ihr Trend weist geringfügig aufwärts. Hierin spiegelt sich auch die leicht anziehende Binnenkonjunktur wider. Bei zuletzt schwächeren Bestellungen aus dem Ausland blieb der Trend der Auslandsaufträge für die Industrie leicht positiv. Allerdings nahmen die Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe ihre Exporterwartungen im September etwas zurück. Insgesamt bleiben die Aussichten für den deutschen Exportsektor damit verhalten.

Im Produzierenden Gewerbe setzt sich die moderate Besserungstendenz fort. Die Schwächephase des Winterhalbjahres ist überwunden. Im August stieg die Erzeugung um 1,4 %. [1] Der Rückgang im Vormonat wurde damit mehr als ausgeglichen. Das Plus im August ist hauptsächlich auf eine Ausweitung der Industrieproduktion (+2,1 %), insbesondere im Bereich der Investitionsgüter (+4,4 %) und hier wiederum bei Kraftfahrzeugen (+13,6 %) zurückzuführen. Die Bauleistung sank dagegen im August um 1,9 %. Der Aufwärtstrend im Baugewerbe blieb jedoch aufgrund der starken Zuwächse in den Vormonaten bestehen.

Die Produktion des Produzierenden Gewerbes dürfte in den kommenden Monaten weiter moderat zunehmen. Dafür spricht, dass die Auftragseingänge in der Industrie in der Tendenz leicht aufwärtsgerichtet bleiben. Sie liegen aktuell über dem durchschnittlichen Niveau des zweiten Quartals, obwohl nach dem Rückgang im Juli eine weitere leichte Abnahme im August um 0,3 % zu verzeichnen war. Diese war nicht zuletzt auf ein unterdurchschnittliches Volumen an Großaufträgen zurückzuführen. Positive Impulse kamen im August insbesondere aus dem Inland (+2,2 %), wobei vor allem die Produzenten von Investitionsgütern eine zunehmende Bestelltätigkeit (+4,7 %) registrierten. Das Niveau und die Entwicklung der einschlägigen Stimmungsindikatoren wie des ifo-Geschäftsklimas und des von Markit/BME ermittelten Einkaufsmanagerindex signalisieren ebenfalls eine weitere Zunahme der Industrieproduktion.

Die kontinuierlich positive Entwicklung der Beschäftigung sorgt nach wie vor für ein solides Wachstum der Privaten Konsumausgaben. Die Einzelhandelsumsätze ohne Einbeziehung des Handels mit Kraftfahrzeugen nahmen im August leicht um 0,5 % zu. Sie sind in der Tendenz derzeit allerdings leicht abwärtsgerichtet. Die Pkw-Neuzulassungen scheinen sich dagegen auf niedrigem Niveau zu stabilisieren. Die Stimmung der Konsumenten hellte sich weiter auf, insbesondere ihre Anschaffungsneigung ist derzeit außerordentlich hoch.

Der Arbeitsmarkt ist stabil und weiter in einer guten Verfassung. Der Aufwärtstrend der Beschäftigung setzte sich im August mit einem Zuwachs von saisonbereinigt 13.000 Erwerbstätigen fort. Dabei nimmt weiterhin im Wesentlichen die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu; die Zahl der Selbstständigen ist weiter rückläufig. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im September saisonbereinigt um 25.000 Personen. Ausschlaggebend hierfür war, dass die Entlastungswirkung der Arbeitsmarktpolitik wiederum nachließ. Die Zahl der Unterbeschäftigten, die hiervon unberührt ist, blieb gegenüber dem Vormonat unverändert. Die Arbeitskräftenachfrage entwickelte sich im September im Ganzen stabil. Die Zahl der gemeldeten Stellen und der BA-X Stellenindex legten leicht zu, während das ifo-Beschäftigungsbarometer etwas nachgab. Im Einklang mit der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung ist am Arbeitsmarkt von einer Fortsetzung des positiven Beschäftigungstrends auszugehen.


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