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Arbeit alternsgerecht gestalten

11.09.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO.

Aktuelle Studie untersucht, wie Mitarbeiter in KMU zufrieden und produktiv altern.

Mit welchen guten Beispielen und praxistauglichen Ansätzen machen Unternehmen ihre Arbeitsplätze fit für eine alternde Belegschaft? Das Fraunhofer IAO ist in einem aktuellen Forschungsauftrag des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg auf der Suche nach Maßnahmen, wie sich Unternehmen mit dem "Alternsgerechten Arbeiten" auseinandersetzen.

Die Zahlen und Auswirkungen des demografischen Wandels sind längst bekannt. Doch erst jetzt scheinen die Reaktionen darauf in die richtige Richtung zu laufen. Endlich einmal heißt die Losung nicht mehr länger "Rekrutierung und Verjüngungskur" sondern "Alternsgerechtes Arbeiten". Wer produktiv bleiben will, muss zukünftig verhindern, dass Mitarbeiter im Alter ihren Arbeitsaufgaben nicht mehr nachkommen können, lange durch Krankheit ausfallen, in die Leistungswandlung geraten oder gar sogenannte Schonarbeitsplätze benötigen. Unternehmen müssen daher jetzt Maßnahmen ergreifen, um die Beschäftigungsfähigkeit älterer Personen frühzeitig zu erhalten und zu stärken und die Potenziale der Mitarbeiter kontinuierlich zu erkennen, zu fordern und zu fördern.

Wer ein alternsgerechtes Arbeitsumfeld schaffen will, muss sich um Themen wie Personalentwicklung, Weiterbildung, Arbeitsorganisation, Wissensmanagement und Gesundheitsprävention kümmern. Gute Praxis-Beispiele aus diesen Bereichen sucht das Fraunhofer IAO im Forschungsauftrag des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg. Im Rahmen einer Online-Befragung und über Telefoninterviews hat das Projektteam bereits einige Erkenntnisse gewonnen und kann folgende erste Zwischenbilanz ziehen:

  • Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) haben bereits alle wesentlichen Gestaltungsfelder für sich erkannt. Somit liefert die Studie für alle Bereiche beispielhafte Maßnahmen.
  • Die Aktionsbreite hängt nicht von der Unternehmensgröße, sondern von der jeweiligen Leitung ab.
  • In den Unternehmenskulturen gibt es eine große Spreizung zwischen der "Care Company", die die Arbeitsbelastung ihrer Mitarbeiter in ihrer Fürsorge sieht und der Art von Unternehmen, die mitarbeiterseitige Verantwortung und Mitgestaltung explizit betonen und einfordern.
  • Die Studie offenbart auch gänzlich neue strukturelle Ansätze wie z.B. Ausbildungsplätze für Menschen in der zweiten Lebenshälfte oder explizite Stellen für "Mitarbeiterbindung".
  • Demografie wird zunehmend zur Leitungs- und Führungsaufgabe, gestützt durch breite Sensibilisierungsansätze, Strategieausrichtungen und direktes Coaching.
  • Die Familie und das private Umfeld rücken in den Vordergrund, z.B. bei Events, aber auch durch familienorientierte Teilzeitangebote.
  • Gesundheitsbezogene Aktivitäten sind auch hier vielfältig vertreten.
  • Wissenssicherung wird insbesondere bei technologieintensiven Unternehmen unterstützt.

Interessierte Abteilungsleiter, Personaler und Geschäftsführer haben noch bis Ende Oktober die Chance, an der Studie teilzunehmen. Als Dankeschön und Aufwandsentschädigung erhalten Teilnehmer im Anschluss ein Sofort-Feedback zu ihrer unternehmensindividuellen Situation und erfahren mögliche Ansatzpunkte für eine alternsgerechte Unternehmensentwicklung. Darüber hinaus erhalten sie im kommenden Jahr den aufbereiteten Studienreport "Gute Demografie-Praxis".


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