Monatelang freuen sich die Deutschen auf Ihren Sommerurlaub und auch insgesamt scheint die Frage nach Urlaub und freier Zeit immer wichtiger zu werden. Doch was tun, wenn der Urlaub vorbei ist, und die Lust, wieder arbeiten zu gehen sich in Grenzen hält? Es gibt ein paar Tipps, um die Umstellung zu erleichtern.
Dies ist ein normaler „Anpassungsprozess“, der Körper befindet sich noch im Erholungsmodus und benötigt etwas Zeit, um sich wieder an die Arbeitsanforderungen zu gewöhnen. Motivationslosigkeit nach dem Urlaub ist also ein Phänomen, welches sich meist nach ein bis zwei Wochen wieder von allein reguliert. Dennoch gibt es ein paar Tipps, um die Umstellung zu erleichtern. Dr. Martina Frost, Expertin des Fachbereichs Arbeits- und Leistungsfähigkeit des ifaa, empfiehlt Beschäftigten und Führungskräften, sich Zeit für den Wiedereinstieg zu nehmen und sich gegenseitig mit Wertschätzung zu begegnen.
Die 5 wichtigsten Tipps für Beschäftigte:
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Planen Sie Ihren Wiedereinstieg schon vor dem Urlaub: Starten Sie beispielsweise erst in der Wochenmitte wieder in den Job, somit können Sie sich schon auf das bald nahende Wochenende freuen. Beginnen Sie am ersten Tag mit einfachen Aufgaben, die Ihnen leicht von der Hand gehen und ggf. sogar ein Erfolgserlebnis mit sich bringen. Planen Sie möglichst keine Meetings ein oder nur die allerwichtigsten. Dann haben Sie Zeit, sich wieder einen Überblick über die anstehenden Aufgaben zu schaffen und diese zu priorisieren.
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Nehmen Sie sich Zeit für Pausen: Der Körper muss sich langsam wieder an die beruflichen Anforderungen gewöhnen, nehmen Sie sich also zwischendurch Zeit eine Pause zu machen und eine kurze Entspannungsübung durchzuführen.
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Bleiben Sie positiv: Versuchen Sie sich auf die positiven Aspekte Ihrer Arbeit (z. B. nette Kollegen, toller Chef, spannende Projekte, schönes Büro) zu konzentrieren und stellen Sie sich vor, wie es Ihnen gehen würde, wenn Sie nicht in Ihren Job zurückkehren dürften. Das hilft die Arbeit wertzuschätzen und motiviert zu bleiben.
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Setzen Sie sich realistische und attraktive Ziele für die ersten Tage nach der Urlaubsrückkehr.
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Gestalten Sie ihr Umfeld so, dass die Einarbeitung unterstützt wird. Arbeiten Sie beispielswiese im Homeoffice, richten Sie Ihren Arbeitsplatz so ein, dass nicht Haushaltstätigkeiten sie ablenken (Umweltkontrolle). Wenn Sie konzentriert arbeiten wollen, sorgen Sie beispielsweise dafür, dass sich keine Ablenkungen auf Ihrem Schreibtisch befinden (Smartphone, Essen etc.).
Tipps für die Führungskräfte:
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Wertschätzung zeigen: Nehmen Sie sich bewusst Zeit für die Mitarbeiter, die aus dem Urlaub zurückkehren. Möchte ein Beschäftigter erzählen, wie es im Urlaub war, hören Sie aktiv zu, d.h. stellen Sie gern auch Nachfragen. Dies zeigt, dass Sie ehrliches Interesse an Ihren Beschäftigten haben. Der Satz „Es ist schön, dass Sie wieder da sind,“ zeigt ebenfalls Wertschätzung.
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Zeit für die Einarbeitung geben bzw. störungsfreie Zeit ermöglichen: Haben Sie Verständnis dafür, dass der oder die Beschäftigte direkt am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub noch nicht auf dem Leistungsniveau wie vor dem Urlaub sein kann. Der Körper benötigt ein paar Tage, bis er wieder auf dem alten Leistungsniveau ist. Ermöglichen Sie ihren Beschäftigten am ersten Tag ungestört zu arbeiten. Sei es im Homeoffice oder mit einem Terminblocker im Kalender („Stille Stunde“).
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Gemeinsam realistische Ziele vereinbaren, ggf. bei der Zielplanung unterstützen. Vereinbaren Sie bereits vor dem Urlaub mit ihren Beschäftigten, was nach dem Urlaub anliegt und bis wann erledigt sein muss.
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Klare Absprachen treffen, wie mit der nach dem Urlaub entstandenen E-Mail-Flut umzugehen ist. Welche E-Mails müssen sofort gelesen werden, was hat Zeit? Kann die Abwesenheitsnotiz auch noch am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub eingeschaltet bleiben?