03.08.2023 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Stiftung Lesen.
Laut der Daten lässt sich ein klarer Zusammenhang zwischen der Armutsgefährdung bei Kindern und Jugendlichen und dem Bildungsstand der Eltern erkennen. Demnach lag im vergangenen Jahr die Armutsgefährdungsquote der unter 18-Jährigen, deren Eltern über einen niedrigen Bildungsabschluss wie etwa einen Haupt- oder Realschulabschluss ohne beruflichen Abschluss verfügten, bei 37,6 Prozent. Wie stark Kinder und Jugendliche von Armut bedroht sind, hängt damit maßgeblich von der Bildung ihrer Eltern ab. Neben der Bedrohung von Armut sind diese Kinder auch unmittelbar von Bildungsarmut bedroht, wie die IGLU-Studie 2022 bestätigt, sodass hier ein Kreislauf entsteht, der gebrochen werden muss.
„Kinderarmut und Bildungsarmut hängen in Deutschland ganz eng zusammen und sind ein nachwachsendes Problem. Denn wir sehen ganz klar: Benachteiligungen im sozialen Bereich wie auch in der Bildung werden von einer Generation auf die nächste weitergegeben. Dabei beginnt die Benachteiligung von Kindern bereits im Vorschulalter. Kinder aus einkommensschwachen Familien besuchen seltener eine Kita. Daraus ergeben sich schlechtere Startbedingungen, wodurch es die Kinder dann wiederum in der Schule schwerer haben. Heißt: Das Ziel gleicher Bildungschancen für alle, unabhängig von ihrer Herkunft ist in der Bundesrepublik noch lange nicht in Sicht. Die Stiftung Lesen fordert die Politik auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene auf, Kindern den Zugang zu Bildung unabhängig vom Bildungsstand ihrer Eltern zu ermöglichen und damit die Negativspirale für nachfolgende Generationen zu unterbrechen. Das ist zusätzlich zur akuten Hilfe für betroffene Kinder und Familien der logische Schritt, um langfristig den Trend zu verändern.“
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