21.06.2023 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Goethe-Institut e. V..
Eröffnet wird das Festival am Freitag, den 30. Juni um 18:30 Uhr mit einer musikalischen Lesung und Grußworten von Carola Lentz, der Präsidentin des Goethe-Instituts. Danach folgt ein Konzert der afghanischen Sängerin Elaha Soroor und DJ-Sets von Farhot, DJ Masta Sai und Taman Noor. Für die Presse gibt es bereits um 11:30 Uhr die Möglichkeit zur Besichtigung des Festivalgeländes und zu Gesprächen mit Teilnehmer*innen.
Am Samstag geht das Programm um 10:00 Uhr mit einer Bestandsaufnahme der Kulturszene Kabuls weiter. Schauspielerin und Regisseurin Malalai Zikria und der Künstler Kabir Mokamel berichten von ihren jeweiligen kurz zuvor erfolgten Reisen nach Kabul und ihren Eindrücken aus der Stadt. Mit dem Puppentheaterstück „Hans im Glück“ von Abdul Haq Haqjoo gibt es ab 13:30 Uhr außerdem ein Angebot für Kinder und Erwachsene. Die Co-Kuratorin des Festivals Armeghan Taheri präsentiert das diasporische Kultur- und Literaturmagazin „What’s Afghan Punk Rock, Anyways?!“, dessen Gründerin sie ist und führt einen Zine Workshop (13:00 Uhr) für interessierte Teilnehmende durch.
Die afghanische Exil-Diaspora in anderen Ländern wird in Form einer Kooperation mit dem Simurgh Center des Goethe-Instituts Neu-Delhi mit in das Programm einbezogen. Am Nachmittag diskutieren unter anderem die Künstlerin Mahbuba Maqsoodi und der ehemalige Leiter von Afghan Film Siddiq Barmak auf dem Podium „Zur Vielfalt und Erhaltung der Kultur in Afghanistan und im Exil“. Das Filmprogramm mit afghanischen Dokumentar- und Spielfilmen setzt einen Schwerpunkt auf die afghanische Filmgeschichte und Filmproduktionen von Frauen. „The Forbidden Reel“ von Ariel Nasir zeigt um 17:00 Uhr die Geschichte des afghanischen Kinos der letzten 60 Jahre; Filmemacher Latif Ahmadi, einer der Protagonisten des Films, wird für das anschließende Gespräch vor Ort sein. Ein weiteres Highlight sind die Filmvorführungen und ein Gespräch mit der preisgekrönten Regisseurin Shahrbanoo Sadat.
Im ACUD-Theater präsentiert das AWA-Theaterensemble das Stück „Furcht und Hoffnung“, in dem die geflüchteten jugendlichen Protagonist*innen dem Publikum ihre Erfahrungen vermitteln. Der Abend schließt mit einem Konzert der Popkünstlerin Maschall Ander ab 21:30 Uhr im ACUD Club.
Am Sonntag beginnt das Festival um 10:30 Uhr mit einem Kinderprogramm bestehend aus einem Workshop und afghanischen Spielen. Eine Matinée-Lesung um 11:00 Uhr präsentiert aktuelle afghanische Literatur und zeigt die Perspektive von Frauen auf Afghanistan. Um 15:00 Uhr folgt eine Paneldiskussion zur aktuellen Situation der afghanischen Exil-Literatur in Deutschland.
Mit einer Filmvorführung und einem Gespräch wird um 16:00 Uhr die Bedeutung des Goethe-Instituts Kabul für die Entstehungs- und Produktionsgeschichte der afghanischen Animationsfilmszene diskutiert. Um 18:00 Uhr präsentiert die deutsch-afghanische Regisseurin Zamarin Wahdad ihren Kurzfilm „Bambirak“, gefolgt von dem preisgekrönten Spielfilm „Hava, Maryam, Ayesha“ der Regisseurin Sahraa Karimi, der auf einfühlsame Art und Weise die Herausforderungen zeigt, vor denen Frauen in Afghanistan stehen.
Im ACUD Studio findet am Nachmittag die zweite große Paneldiskussion statt, das Thema lautet „Die Rolle der Kultur in den Jahren 2001-2021“. Teilnehmen wird unter anderem der Gründer und Direktor des Zentrums für Zeitgenössische Kunst Afghanistans (CCAA), Rahraw Omarzad. Die deutsch-afghanische Schauspielerin und Aktivistin Mina Jawad präsentiert um 19:30 Uhr im ACUD-Theater ihr Stück „Shar-e Naw in Berlin“, in dem sie sich mit der Situation der diasporischen afghanischen Community in Deutschland auseinandersetzt. Das Wochenende findet am Sonntagabend mit den Rappern der Gruppe AK13 und den Breakdancer*innen der Superiors Crew seinen Abschluss; in ihren Texten verarbeiten sie die traumatischen Erfahrungen von Krieg und Vertreibung – los geht es um 20:30 Uhr.
Im Vorhof des ACUD erstellt das gesamte Wochenende über das afghanische Kunstkollektiv ArtLords ein kollaboratives Mural, welches Motive aus Afghanistan aufgreift und diese gemeinsam mit dem Publikum und Schulklassen umsetzt. Im Durchgang zum Hof sind Werke von Shiraz Fazli und Qeas Pirzad zu sehen, die beide auf ihre eigene Art und Weise eine historische und zugleich traumhaft anmutende Ästhetik haben, die einen Blick nach vorn und zurück ermöglicht. Eine Videocollage von Parwana Haydar und dem AVAH Collective kommentiert die klaffenden Löcher in der vom Krieg zerrissenen Geschichte Afghanistans.
Bereits vor der offiziellen Eröffnung des Festivals wird am 29. Juni ein musikalisches Gespräch auf den Länderschwerpunkt Afghanistan einstimmen. Im Community Raum & Studio des Radiosenders „Refuge Worldwide” lädt das Goethe-Institut im Exil den afghanischstämmigen Musiker und Kulturwissenschaftler Taman Noor zum Gespräch mit anschließender Musikperformance ein. Im Radioprogramm gibt es außerdem zwei Diskussionsrunden zum Feminismus in der afghanischen Literatur und Kultur sowie zum Thema Afghanischer Futurismus. Zudem wird das Festival durch diverse live-Radiosendungen des im ACUD beheimateten Kunstradios reboot.fm begleitet.
Das dreitägige Festival bildet den Auftakt zum Länderschwerpunkt Afghanistan des Goethe-Institut im Exil – bis zum Ende des Jahres finden dort fortlaufend Veranstaltungen statt.
Der Eintritt ist frei. Wir bitten um Anmeldung zu Workshops und Kinderprogramm unter im-exil@goethe.de
Weitere Informationen und das vollständige Programm finden Sie unter: Festival Goethe-Institut im Exil Afghanistan – Goethe-Institut Goethe-Institut im Exil
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